Balearen-Präsidentin sieht Touristen nicht als Belästigung

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Die Regierungschefin der Balearen, Marga Prohens, warnt davor, die Anti-Touristen-Proteste auf Mallorca zu überschätzen. "Auf den Balearen hatten wir nur einen wirklich großen Protest, den ich ernst nehme", sagte die konservative Politikerin dem "Tagesspiegel".
"Das ist punktuell." Tatsächlich waren im vergangenen Mai aber 10.000 Menschen auf Mallorca auf die Straße gegangen, im Juli 20.000. Im August besetzten mehrere hundert Menschen einen Strandabschnitt am Ballermann.
"Die Touristen sind keine Belästigung", so die Präsidentin. In der Hauptsaison im Juli und August sei aber, was die Zahl der Touristen angehe, das Limit erreicht. Deshalb will Prohens Reisende dazu animieren, saisonunabhängig Urlaub auf den Inseln zu machen. "Wir halten unsere Hotels jetzt fast das ganze Jahr über offen", sagte Prohens. Im vergangenen Jahr hatten 18,7 Millionen Menschen Urlaub auf den Balearen gemacht. Davon waren 5,3 Millionen aus Deutschland gekommen, ein Anstieg um neun Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
Um den Wohnungsmangel zu beheben, unter dem die einheimische Bevölkerung leidet, will die Regierung illegale Ferienwohnungen bekämpfen und ein Wohnungsbauprogramm starten. In den letzten 18 Monaten seien bereits 5.000 neue Wohnungen geplant worden, dazu kämen 750 Sozialwohnungen, so Prohens. "Diese Sozialwohnungen werden nur an Einheimische vergeben, die seit mehreren Jahren auf den Balearen gemeldet sind."
Quelle: dts Nachrichtenagentur