Richard Perle räumt Fehler der USA im Irak-Krieg ein
Archivmeldung vom 13.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer frühere Pentagon-Berater Richard Perle übt Kritik am Verlauf des Irak-Krieges. "Die Idee war gut, die Ausführung schlecht", sagt der ehemalige Berater von Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld der ZEIT.
"Wir hätten uns auf eine irakische
Nachkriegsführung verständigen sollen." Das hätten aber das
US-Außenministerium und der Geheimdienst CIA abgelehnt. "Wir hätten
mit einem irakischen de Gaulle in Bagdad einmarschieren sollen", sagt
Perle.
Die Ergebnisse der Baker-Kommission zur Zukunft des Irak lehnt
Perle dennoch ab: "Ich habe noch nie einen solchen törichten Report
gesehen." Sowohl Gespräche mit den Irak-Nachbarn Syrien und Iran
seien falsch, wie auch Abzugspläne aus dem Irak. "Syrien und Iran
haben alles getan, um den Irak zu destabilisieren, und sie haben
nicht das geringste Interesse an einer anderen Strategie. Ein
Bericht, der mit einer falschen Prämisse beginnt, endet im Nichts",
sagt er. US-Präsident Bush werde den Empfehlungen nicht folgen.
"Ich glaube, er wird die Strategie ändern: mehr US-Truppen in irakischen Einheiten, mehr Iraker in amerikanischen. Das könnte die Schlagkraft beider Einheiten verbessern. Jedenfalls wäre das einfacher, als eine nationale Armee aus verfeindeten ethnischen Gruppen zu schmieden", erwartet Perle.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT