UN-Truppen: Unterschiedliche Einschätzung in der großen Koalition
Archivmeldung vom 19.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn der großen Koalition gibt es unterschiedliche Erwartungen an eine mögliche UN-Truppe zur Stabilisierung des Konflikts in Nahost.
Walter Kolbow, Vize-Chef der
SPD, hält Stabilisierungstruppen für "eine vernünftige Idee", wie er
im Gespräch mit der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) sagte. Wenn
dadurch eine Pufferzone gebildet werden könne, könnte man
Raketenangriffe auf Israel unterbinden und damit auch die
israelischen Reaktionen gegen die Hisbollah beeinflussen. Zunächst
aber müsse es Bemühungen um einen sofortigen Waffenstillstand geben,
so der SPD-Verteidigungsexperte. "Mit der Autorität und der
Einigkeit der internationalen Staatengemeinschaft, die ich nach dem
G-8-Gipfel sehe, scheint mir dieser Weg vielversprechend", so Kolbow.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium,
Christian Schmidt (CSU), hingegen gab sich skeptisch. "Ich warne vor
Illusionen. Den Frieden können diese Truppen nicht bringen. Der
Friede muss verhandelt werden."
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post