Horn von Afrika: Nach der Dürre kommt die Flut
Archivmeldung vom 24.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutsche Welthungerhilfe hat für die Flutopfer am Horn von Afrika 200.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. Das Geld wird vor allem für die Wiederherstellung der Trinkwasser-versorgung, später auch für die Verteilung von Saatgut verwendet.
In Äthiopien an der Grenze zu Somalia im Gebiet des
Shebelle-Flusses, der 15 Kilometer breit über die Ufer trat, werden
in 24 Dörfern Brunnen entkeimt oder neu gegraben. Danach wird Saatgut
verteilt, da die Überschwemmung die Aussaat weggeschwemmt hat.
"Die Flut ist 16 Tage lang gestiegen", berichtet Rüdiger Ehrler,
Mitglied des Nothilfe-Teams der Welthungerhilfe. "Die Menschen
mussten auf Bäumen ausharren und haben sich von Baumfrüchten und
-blättern ernährt." Manche konnten sich mit Flößen aus
Benzinkanistern in höhere Gebiete retten, "trotz der Gefahr durch
Krokodile. Ich habe selbst mehrere gesehen", berichtet Ehrler.
In Kenia wird die Welthungerhilfe im Distrikt Kwale an der Küste
im Süden Kenias 15.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen:
durch Wasseraufbereitung mit Chlortabletten und der Säuberung von
verseuchten Brunnen. Im Distrikt leben 63 Prozent in absoluter Armut.
Zu vielen Ortschaften ist der Zugang schwierig bis unmöglich. Viele
Quellen sind aufgrund überfluteter Latrinen verseucht.
"Die Gefahr ist noch nicht vorbei. Der Wetterbericht sagt für die Küstengebiete für zwei bis drei Wochen weitere starke Regenfälle voraus", sagt Iris Krebber, Regionalkoordinatorin der Welthungerhilfe in Kenia. "Die Bevölkerung hat die Folgen der langen Dürre noch nicht überwunden. Eine bittere Ironie: Erst bleibt der Regen aus, dann kommt er sintflutartig. Die Menschen brauchen dringend unsere Hilfe."
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Welthungerhilfe