Nord Stream 2: Polen bestreitet Störaktionen seiner Kriegsmarine
Archivmeldung vom 03.04.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittPolen hat laut der Deutschen Presse-Agentur Vorwürfe, wonach die Marine des Landes die Verlegung der Rohre für die Ostseepipeline Nord Stream 2 mit Provokationen behindert hat, zurückgewiesen.
Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News " zu lesen: "Zwar sei am 29. März ein Schiff der Marine auf offener See seiner „gesetzlichen Aufgabe“ in der Nähe des Pipelinebaus nachgegangen, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau am Donnerstag der dpa mit. Dabei sei aber der Sicherheitsabstand eingehalten worden und alles korrekt abgelaufen. Auch absolvierten Flugzeuge der polnischen Marine regelmäßig Patrouillenflüge über der Ostsee. Diese seien aber im Einklang mit den internationalen Bestimmungen und hätten nicht die Absicht, sich in die Aktionen ziviler Stellen einzumischen.
Zuvor hatte der Betreiber des Gaspipelineprojekts, „Nord Stream 2 AG”, die gezielte Störung der Bauarbeiten durch zivile und militärische Schiffe beklagt.
„Es geht offensichtlich um geplante und vorbereitete Provokationen, bei denen sowohl Fischereifahrzeuge als auch Kriegsschiffe, U-Boote und Flugzeuge eingesetzt werden, mit dem Ziel, die Umsetzung des Wirtschaftsprojekts zu verhindern. Das ist wohl ein bislang beispielloser Fall in der Geschichte“, heißt es in der Mitteilung der „Nord Stream 2 AG“.
Am 28. März etwa sei weniger als eine Meile vom Rohrverlegeschiff „Fortuna“ entfernt ein nicht gekennzeichnetes U-Boot aufgetaucht. Einen Tag später habe ein Kriegsschiff der polnischen Marine nahe der „Fortuna“ ein Manöver durchgeführt.
Nord Stream 2
Die Pipeline Nord Stream 2, die Erdgas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll, verläuft parallel zu der schon betriebenen Leitung Nord Stream. Nach Angaben des Projektbetreibers Nord Stream 2 AG sind bereits 2339 der insgesamt 2460 Kilometer Rohre verlegt worden. Das Projekt sei damit zu 95 Prozent fertig. Aktuell wird nur noch in den Gewässern Dänemarks und Deutschlands gebaut.
Es müssten nur noch 121 Kilometer Pipeline verlegt werden, was fünf Prozent der Gesamtlänge ausmache, teilte die Nord Stream 2 AG am Donnerstag mit. Ende Januar hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass 120 Kilometer Rohre in den dänischen und 28 Kilometer in den deutschen Gewässern verlegt werden müssten.
Der russische Gaslieferant Gazprom hofft, dass die Pipeline noch in diesem Jahr fertiggestellt wird. Eine Schwierigkeit dabei sind die im Dezember 2019 verhängten US-Sanktionen gegen an dem Projekt beteiligte Unternehmen. Washington will den Fertigbau der Pipeline stoppen, angeblich um eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen zu verhindern. Befürworter der Gasleitung werfen den USA dagegen vor, nur ihr teureres Flüssiggas in Europa verkaufen zu wollen."
Quelle: SNA News (Deutschland)