Pakistan will China nacheifern
Archivmeldung vom 31.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttAngesichts einer schweren Wirtschaftskrise und wachsender Armut will sich Pakistans Premierminister Imran Khan an Pekings Wirtschaftsmodell orientieren. "Was China erreicht hat, ist bemerkenswert", sagte Khan dem "Spiegel". "Ich bewundere, wie Chinas Führung innerhalb der kurzen Zeitspanne von 40 Jahren 700 Millionen Menschen aus der Armut befreit hat. Dies ist das Modell, dem ich in Pakistan nacheifern möchte."
Er staune zudem über die Fähigkeit Pekings, "auch ohne Wahlen" die besten Talente an die Spitze des Landes zu bringen und gleichzeitig die Korruption zu bekämpfen. Frühere Regierungen Pakistans hätten das Land ausgeplündert und das Geld ins Ausland geschafft, um etwa in "Grundstücke in den teuersten Gegenden Londons" zu investieren.
Der Regierungschef, der seit gut zwei Jahren im Amt ist, gerät in Pakistan immer stärker unter Druck. Sein Land steht wirtschaftlich am Abgrund, das mächtige Militär begrenzt seine Spielräume, und die Opposition hat sich gegen ihn verbündet. Er habe diese Manöver seiner Gegner erwartet, sagt Khan dem "Spiegel". "Sie wollen mich erpressen, damit ich sie von Korruptionsermittlungen befreie." Aber das werde nicht passieren. "Ich lasse sie nicht davonkommen." Gleichzeitig bezeichnet er gegenüber dem "Spiegel" Pakistans Nachbarn Indien als "faschistischen Staat" auf dem Subkontinent, der mit seiner "extremen, rassistischen Regierung" die Region bedrohe.
Von der nächsten Regierung in Washington, gleich ob Joe Biden oder Donald Trump gewinne, erwarte man, "ebenbürtig" mit Indien behandelt zu werden, vor allem, wenn es um die Frage der Krisenregion Kaschmir gehe. Die beiden verfeindeten Atommächte Indien und Pakistan führten bereits drei Kriege miteinander. "Die Region ist ein Krisenherd. Deshalb erwarten wir vom stärksten Land der Welt, den USA, wer dann auch immer Präsident ist, dass sie unparteiisch an die Sache herangehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur