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Ägypten: Zusammenstöße am Jahrestag von Mursis Sturz

Archivmeldung vom 03.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mohamed Mursi Bild: Egyptian Government
Mohamed Mursi Bild: Egyptian Government

In Ägypten ist es bei Kundgebungen anlässlich des Jahrestages des Sturzes des ehemaligen ägyptischen Machthabers Mohammed Mursi zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der Muslimbruderschaft und der Polizei gekommen.

Die Polizei ging der Onlineausgabe der Zeitung "Egypt Independent" zufolge mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. In der Nähe der Hauptstadt Kairo kam offenbar mindestens ein Mensch ums Leben. Auch in Gizeh und Alexandria sei es zu Protesten gekommen.

Mursi war am Juli 2013 nach tagelangen Massenprotesten gegen seine Politik durch einen Militärputsch abgesetzt worden. Der damalige Militärchef Abd al-Fattah as-Sisi ist heute der ägyptische Präsident.

Amnesty warnt vor dramatischer Verschlechterung der Lage in Ägypten

Ein Jahr nach dem Sturz des Präsidenten Mohammed Mursi in Ägypten zieht Amnesty International eine düstere Menschenrechts-Bilanz für das Land am Nil: "Wir beobachten eine dramatische Verschlechterung der Menschenrechtslage in Ägypten", sagte die Nahost-Expertin der Organisation, Ruth Jüttner, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres seien 247 Menschen zum Tode verurteilt worden. Das seien mehr als doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2013. "Die Gerichtsverfahren sind geprägt von gravierenden Mängeln und genügen keinen rechtsstaatlichen Kriterien", sagte Jüttner. Bereits die Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen werde oft mit langen Haftstrafen geahndet. Neben Muslimbrüdern würden zunehmend andere Oppositionelle, Aktivisten und Journalisten festgenommen. Nach Schätzungen von Amnesty sind im vergangenen Jahr alleine bei Auflösungen von Demonstrationen 1.400 Menschen ums Leben gekommen. "Die beteiligten Soldaten und Polizisten müssen keine Strafverfolgung fürchten", kritisierte Jüttner. Sie sprach von einer "selektiven und politisierten Justiz".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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