Unkontaktierte Indigene werden in Peru von Holzfällern umgebracht
Archivmeldung vom 08.07.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLaut Aussagen einer südamerikaweiten indigenen Organisation werden unkontaktierte Indigene in Peru von sich illegal dort aufhaltenden Holzfällern umgebracht und ihre Häuser niedergebrannt.
Die Holzfäller sind einem Bericht von CIPIACI zufolge in ein Reservat
eingedrungen, das für die unkontaktierten Indigenen ausgewiesen wurde
und haben dort widerrechtlich ein Straßennetz gebaut, um Holz zu
transportieren. CIPIACI ist eine Organisation von südamerikanischen
indigenen Völkern, die sich für die Rechte unkontaktierter Völker stark
macht.
Diese Vorfälle spielen sich in unmittelbarer Nähe zu dem Gebiet ab, in
dem vor kurzem die Fotos einer unkontaktierten Gruppe in Brasilien
aufgenommen wurden. Die Bilder machten auf der ganzen Welt
Schlagzeilen.
CIPIACIs berichtet, die Holzfäller “begehen schwerwiegende Verstöße
gegen die Rechte der unkonaktierten indigenen Völker, darunter
Verfolgung, Mord und Brandstiftung ... Diese Verbrechen bleiben völlig
ungestraft.“ Es wird weiter berichtet, dass die Holzfäller die
unkontaktierten Indigenen dazu zwingen, die Grenze nach Brasilien zu
überqueren um dort Schutz zu suchen, wo es keinen Holzeinschlag gibt.
Laut CIPIACI ist die peruanische Regierung sich des Eindringens der Holzfäller auf das Land der Indigenen bewusst und kürzlich gemachte Äußerungen von Regierungssprechern über die „vermutlich ruhige und friedliche Situation“ in der Region „nicht mit dem übereinstimmen, was dort gerade passiert.“
CIPIACI drängt die Regierung darauf, die Holzfäller von dem Land der
Indigenen zu verweisen und es effektiv zu schützen. Darüber hinaus
fordert sie einen besseren gesetzlichen Schutz für die Gebiete.
Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte heute: „Falls die peruanische Regierung je ein Warnsignal nötig hatte, so ist dies jetzt sehr deutlich eines: Morde, die Zerstörung von Häusern, das Eindringen in das Land der Indigenen. Die Regierung muss sich nun zusammen reißen, Verantwortung für die schwächsten Bürger übernehmen und alle nötigen Schritte unternehmen, um das Leben der Indigenen in Frieden auf ihrem eigenen Land zu sichern.“
Quelle: Survival International Deutschland e.V.