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Atomtransporte: Scharfe Kritik an NRW-Firma

Archivmeldung vom 16.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Deutschland und Russland formiert sich der Protest gegen die Betreiber der deutschlandweit einzigen Uranaufbereitungsanlage im münsterländischen Gronau. Vertreter der Grünen werfen dem Unternehmen "Urenco" vor, dass es radioaktiven Abfall nach Russland transportiere, ohne sich um dessen Verbleib zu kümmern.

Die russische Umweltorganisation "Ecodefense" erhebt schwere Vorwürfe: "Der Import dient faktisch der illegalen Endlagerung. Urenco löst sein Problem der nuklearen Müllbeseitigung auf Kosten Russlands", erklärte die Organisation gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Gegen den Empfänger der nuklearen Fracht, das Kombinat Nowouralsk, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft in Jekaterinburg wegen des Verdachts der illegalen Endlagerung von Atommüll.
Das deutsche Atomausstiegsgesetz aus dem Jahr 2000 verbietet den Export von atomaren Abfällen. Bei dem Nebenprodukt, das "Urenco" in den Ural transportiert, handelt es sich um Uranhexafluorid (UF-6). Das hochgiftige Material lässt sich auch in Schnellen Brütern einsetzen. Ein "Urenco"-Sprecher räumte indes ein, dass Russland nicht über die Brüter-Technologie verfüge.
Zu den von deutschen und russischen Atomkraftgegnern erhobenen Vorwürfen erklärte das Unternehmen, die Firma und das Lager im Ural "seien Geschäftspartner. In Russland sind wir nicht zuständig."

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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