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Viele türkische Asylsuchende in Deutschland ohne Bleibeperspektive

Archivmeldung vom 27.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Timo Klostermeier / pixelio.de
Bild: Timo Klostermeier / pixelio.de

Seit dem gescheiterten Putsch in der Türkei versuchen mehr Türken, Asyl in Deutschland zu erhalten. Die meisten Anträge werden aber abgelehnt. Das geht nach Recherchen des "Handelsblatt"s aus Zahlen des bundesweiten Erfassungssystems (Easy) hervor, die bei der Erstvermittlung neu eintreffender Flüchtlinge ermittelt werden. Hatten zwischen Januar und Juni 2016 monatlich zwischen 308 und 352 Türken Schutz in Deutschland gesucht, waren es im Monat des Putschversuchs durch das türkische Militär im Juli zwar lediglich 275.

Nach dem gescheiterten Putsch und der beginnenden "Säuberungswelle" lässt sich jedoch ein deutlicher Anstieg feststellen. Die Zahl neu ankommender Asylsuchender aus der Türkei betrug demnach laut den Easy-Zahlen im August 375, im September 446, im Oktober 485 und im November bereits 643 neu registrierte Schutzsuchende. Bis Ende November waren damit 4.187 türkische Staatsangehörige im Easy-System registriert worden.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2015 stellten 1.767 Türken einen Antrag auf Asyl in Deutschland. Die Schutzquote, also der Anteil aller Asylanträge türkischer Staatsangehöriger, über die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) positiv entschieden wurde, fällt für das Jahr 2016 mit Werten zwischen 3,1 und 9 Prozent allerdings sehr niedrig aus. Entsprechend schlecht stehen die Chancen für Türken, in Deutschland Schutz zu erhalten.

Die Quote umfasst alle Entscheidungen auf Asyl, Flüchtlingsschutz, subsidiären Schutz und Abschiebungsverbote. Eine "gute Bleibeperspektive" in Deutschland haben laut Bundesregierung Menschen, wenn sie aus Ländern kommen, die eine Schutzquote von über 50 Prozent aufweisen. Das waren zuletzt Syrien, Irak, Eritrea und Iran.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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