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EZB-Ratsmitglied Nowotny fordert flexibleres Inflationsziel

Archivmeldung vom 17.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: ezb2014, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: ezb2014, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der österreichische Notenbankchef Ewald Nowotny plädiert für ein breiteres Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB). "Ich persönlich glaube, dass es vernünftig wäre, etwas mehr Flexibilität zu haben, wie es etwa die israelische oder die tschechische Notenbanken gemacht haben", sagte Nowotny.

Er sei dafür, das Zwei-Prozent-Ziel zu erhalten, "aber mit einem Korridor von 0,5 oder einem Prozent auf oder ab." Die US-Notenbank überprüft derzeit ihre geldpolitische Strategie. Laut Nowotny steht dies auch bei der EZB an. "Die Fed hat das eingeleitet und die EZB ist auch dabei so etwas vorzubereiten", sagte er. Angesichts des weitreichenden Führungswechsels bei der EZB in diesem Jahr sei es eine natürliche Sache, dass es zu strategischen Überlegungen kommen müsse. Hinsichtlich eines möglichen Tiering, also einer Staffelung des Einla genzinses für Banken, sagte Nowotny, dass es sehr auf die Ausgestaltung ankomme.

"Wenn es um ein System wie in der Schweiz geht, wo vor allem kleine Banken mit traditionellem Geschäftsmodell von einer Kostenentlastung profitieren, hat das aus meiner Sicht eine gewisse Berechtigung." Hintergrund ist, dass aus Sicht von Nowotny vor allem kleine Banken, bei denen das Einlagengeschäft eine größere Rolle spielt, stärker durch die Negativzinsen auf Einlagen belastet werden. Aktuell zahlen Banken, die überschüssige Liquidität bei der EZB halten, einen Minuszins von 0,4 Prozent.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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