DIHK warnt vor US-Zöllen auf kanadische und mexikanische Waren
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vor Schäden für die deutsche Wirtschaft durch die von US-Präsident Donald Trump geplanten Einfuhrzölle auf mexikanische und kanadische Waren gewarnt. "Die Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko würden auch deutsche Unternehmen treffen", sagte die DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Viele von ihnen sind eng in die Lieferketten Nordamerikas eingebunden
Die zusätzlichen Kosten könnten vor allem die Produktionspreise in der
Automobil- und Zulieferindustrie in die Höhe treiben", so Melnikov.
Trump
hatte nach seiner Amtseinführung davon gesprochen, Importzölle für
Waren aus Kanada und Mexiko erheben zu wollen und als Starttermin dafür
den 1. Februar genannt. Im Wahlkampf hatte Trump zudem Zölle von
mindestens zehn Prozent auf alle ausländischen Produkte und eine
Erhöhung der bestehen Zölle auf chinesische Importe angekündigt.
Für
die EU-Handelspolitik regte Melnikov an, im Dialog mit den USA
gemeinsame Interessen auszuloten, die Unternehmen auf beiden Seiten des
Atlantiks zugutekommen. "Dazu gehören Lösungen bei technischen Standards
und resilienten Lieferketten. Bei Verhandlungen über Handelshemmnisse
sind immer auch Flexibilität und Kreativität gefragt", so die
DIHK-Chefin weiter.
Auswirkungen auf Europa sieht die
Wirtschaftsvertreterin auch durch die Ankündigung Trumps, die auf
internationaler Ebene vereinbarten OECD-Besteuerungsregelungen, den
Global Tax Deal, nicht umzusetzen. Darüber hinaus plant er noch
Schutzmaßnahmen einzuleiten, wenn US-Unternehmen auf dieser Grundlage im
Ausland zusätzlich besteuert werden.
"Das schwächt die
internationale Zusammenarbeit bei Besteuerungsfragen und könnte zu
weiteren Wettbewerbsverzerrungen zulasten europäische Firmen führen",
sagte Melnikov. Europa müsse nun geschlossen handeln, mahnte sie an.
"Der Ausbau von Partnerschaften mit aufstrebenden Märkten wie Indien und
Indonesien sowie die zügige Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens
sind entscheidende Schritte, um neue Märkte zu erschließen und die
Resilienz der europäischen Wirtschaft zu stärken", so Melnikov.
Gleichzeitig aber bleibe ein stabiler und fairer Zugang zum US-Markt
unverzichtbar, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur