Starbatty beim Forum Freiheit: Brexit oder Fixit könnten Auslöser für Ende des Euros sein
Archivmeldung vom 20.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Die Bundesregierung, die Europäische Kommission, und auch die Mehrzahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments stellten ,die falsche Diagnose', und verabreichen eine größere Dosis der nicht anschlagenden Medizin“, so Prof. Joachim Starbatty, ALFA-Europaabgeordneter, beim Forum Freiheit der Hayek-Gesellschaft.
Zentralisierung und mehr gemeinsame Haftung seien jedoch nicht geeignet, die geringe Investitionstätigkeit in den Ländern der Peripherie anzukurbeln. Vielmehr habe die Haftungsübernahme und die Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank kein Problem gelöst. „Das sind nur lähmende Beruhigungspillen", attestiert Starbatty.
Die Abwertung der Währungen der kriselnden EU-Staaten würde eine schnelle Gesundung ermöglichen. Das Scheitern der Währungsunion sei mittlerweile so offensichtlich, dass es Referenden in mehreren Mitgliedsstaaten über die EU-Mitgliedschaft (Großbritannien) bzw. die Mitgliedschaft im Euro (Italien, Finnland) gebe.
Bei nur einem Euro-Austritt oder einem anderen externen Schock hält Starbatty einen Dominoeffekt für wahrscheinlich. „Im Falle eines Ausscheidens eines Euro-Zonen-Landes – beispielsweise Griechenland oder Finnland – oder eines Brexits, werden weitere Euroländer ihre Mitgliedschaft in Frage stellen. Die Pfadabhängigkeit in diesem Politikbereich ist so groß, dass der Zusammenbruch der EWU in der jetzigen Form kaum zu verhindern ist."
Quelle: ALFA