US-Geheimdienstexperte warnt vor weiteren Anschlägen wie in Paris
Archivmeldung vom 10.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach den Terroranschlägen und Geiselnahmen in Paris befürchtet US-Geheimdienstexperte Michael Flynn weitere Anschläge von Islamisten. In einem Interview mit "Bild" sagte Flynn, der Angriff auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" war "ein sehr gut gesteuerter, sehr ausgeklügelter, professioneller Anschlag".
Der ehemalige Direktor des US-Geheimdienstes DIA betonte: "Die Schützen wurden von jemandem ausgewählt und trainiert. Sie haben den Anschlag vermutlich an einem Modellgebäude geprobt. Und ich bin mir sicher, dass sie ihr Zielgebiet mehrfach abgefahren sind und es ausgespäht haben." Vermutlich seien die Attentäter von Paris auch selbst schon einmal in dem Redaktionsgebäude von "Charlie Hebdo" gewesen. "Wir werden mehr davon sehen", erklärte Flynn.
Die Snowden-Enthüllungen haben nach Ansicht des US-Geheimdienstexperten Michael Flynn die Fähigkeiten der Geheimdienste verringert, Anschläge wie in Paris im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern. In einem Interview mit "Bild" erklärte der US-General: "Wir konnten tatsächlich beobachten, wie Terroristen ihre Methoden, ihre Kommunikation mit jeder neuen Enthüllung angepasst haben." Darunter leide die Fähigkeit der Geheimdienste "Überwachung so zu betreiben, wie man es tun muss, um solche Anschläge zu verhindern, besonders in Europa". Flynn weiter: "Die Terroristen sind vor allem raffinierter geworden, was ihre Kommunikation angeht", würden "von einem Account, von einer Plattform zur anderen" wechseln.
General Michael Flynn war bis August 2014 Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA. Er gilt als Kenner der islamistischen Terrorszene.
Quelle: dts Nachrichtenagentur