Union unterstützt Militäraktionen Israels - SPD fürchtet Eskalation
Archivmeldung vom 29.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Unionsfraktion im Deutschen Bundestag hält Vergeltungsschläge der israelischen Armee gegen die Hisbollah für notwendig. "Israel kann den Terrorakt der Hisbollah nicht unbeantwortet lassen", sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, dem "Tagesspiegel". Das schon Monate andauernde Zündeln der Hisbollah gefährde Israels Verteidigungsfähigkeit.
Es sei leider nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Terrorangriffe
aus dem Libanon auch unschuldige Leben forderten. Hardt sagte weiter:
"Israel hat das Recht, ein 'Weiter so' nicht zu akzeptieren." Der
Hisbollah müsse klargemacht werden, dass sie nur durch ein Einstellen
ihrer Terrorangriffe überleben könne, so der Außenpolitiker.
Zwölf
Menschen, vor allem Kinder, waren zuvor bei einem Raketenangriff auf
einen Sportplatz auf den Golanhöhen getötet worden. Israel macht die
Hisbollah-Miliz dafür verantwortlich - und schlug bereits zurück.
UN-Vertreter rufen zu Zurückhaltung auf.
Hardt äußerte die
Erwartung an die Bundesregierung, den Druck auf die Hisbollah zu erhöhen
- international, aber auch hierzulande. "Die Bundesregierung sollte
Israel unterstützen, indem sie endlich den internationalen Druck auf die
Hisbollah erhöht und Deutschland nicht länger sicherer Hafen für die
Hisbollah und ihre Finanzen bleibt." Die Union habe das schon Ende 2023
beantragt, die Ampel habe diesen aber abgelehnt, kritisiert Hardt.
Die
SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag warnt Israel unterdessen vor einem
Flächenbrand im Nahen Osten. "Israel hat das Recht zur
Selbstverteidigung und muss seine eigene Bevölkerung schützen können",
sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils
Schmid, dem "Tagesspiegel". Gleichzeitig gelte es, einen regionalen
Flächenbrand zu vermeiden. "Das habe die Bundesregierung seit Monaten
wiederholt", sagte Schmid.
Ähnlich äußerte sich Ulrich Lechte,
außenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. "Es ist im klaren
Interesse der freien Weltgemeinschaft und Deutschlands, dass keine
weitere Front für Israel entsteht", sagte der Außenpolitiker der
Zeitung. "Seit Monaten kommt es jedoch immer wieder zu Schlagabtauschen
zwischen der israelischen Armee und den Milizen der Hisbollah." Es gebe
eine "immanente Kriegsgefahr".
Sollte es zu einem Krieg kommen,
müsse sich Deutschland an die Seite Israels stellen, forderte Lechte.
"Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson, die Hisbollah
gefährdet diese seit Jahrzehnten", sagte der FDP-Politiker. "Falls
Israel in eine gewaltsame Auseinandersetzung verstrickt wird, wird
Deutschland auch in diesem Konflikt an der Seite Israels stehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur