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1. Kommandant der ELN-Guerilla: Opfer um Vergebung bitten, um Friedensprozess in Kolumbien zu beschleunigen

Archivmeldung vom 08.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge der Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC)
Flagge der Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC)

"Wir müssen die Opfer um Vergebung bitten! Das ist die zwingende Voraussetzung für Aussöhnung." Das erklärte Nicolás Rodríguez Bautista, 1. Kommandant der kolumbianischen ELN-Guerilla, im Exklusivinterview mit der in berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"(Dienstagsausgabe). "Das Nationale Befreiungsheer Kolumbiens (ELN) hatte niemals die Absicht, der Bevölkerung Schaden zuzufügen, aber in 50 Jahren der Konfrontation haben wir Fehler begangen", zeigt sich Rodríguez selbstkritisch "Klar ist aber auch, dass der Staat nicht Richter und zugleich Verantwortlicher sein kann. Die Hochrechnungen besagen, dass Angehörige des Staatsapparats für mehr als 80 Prozent der Menschenrechtsverbrechen verantwortlich sind."

Die ELN ist die zweitstärkste Guerilla Kolumbiens hinter den Bewaffneten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC), die seit 2012 mit der Regierung aus Bogotá Friedensverhandlungen führt. Die ELN verhandelt offiziell seit Juni 2014 mit Bogotá. "Ein ernsthafter Friedensprozess mit richtiger Tragweite kann nicht ausschließlich von der Guerilla und der Regierung getragen werden, sondern muss von der ganzen Bevölkerung mitgetragen werden, insbesondere von den Ausgegrenzten und der marginalisierten Mehrheit", erklärt Rodríguez. "Es ist ein Prozess der Wahrheit, von dem man weiß, wann er beginnt, aber nicht, wann er aufhört", blickt er verhalten optimistisch in die Zukunft. Positiv sieht er die Rolle Deutschlands: "Wir zweifeln nicht daran, dass, wenn die Umstände es verlangen, wir erneut auf die Unterstützung der deutschen Bevölkerung und Regierung zählen können bei dieser wichtigen Aufgabe für den Frieden in Kolumbien."

Quelle: neues deutschland (ots)

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