Innenministerium: Syrien-Fluchtbewegungen "noch nicht vorhersehbar"
Archivmeldung vom 09.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundesinnenministerium will nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien keine Voraussagen machen, ob daraus weitere Fluchtbewegungen Richtung Deutschland folgen könnten. "Die Bundesregierung verfolgt die sich rasch verändernde Lage in Syrien genau", sagte eine Sprecherin des Ministeriums den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Ob sich aus dieser Lage Fluchtbewegungen in der Region oder aus der
Region hinaus ergeben, ist zurzeit noch nicht vorhersehbar."
Eine
Prognose will das Ministerium auch nicht dazu abgeben, ob nun syrische
Flüchtlinge in ihr Herkunftsland zurückkehren oder leichter dahin
abgeschoben werden könnten. "Welche Auswirkungen die sich verändernde
Lage auf die Möglichkeiten von syrischen Flüchtlingen zur Rückkehr in
ihre Heimat haben wird, ist ebenfalls nicht vorhersehbar", sagte die
Sprecherin. Die Bundesregierung prüfe schon seit Längerem, schwere
Straftäter und Gefährder nach Syrien abzuschieben.
Dies sei aber
nur möglich, "wenn die Sicherheitslage vor Ort dies zulässt, alle
rechtlichen Voraussetzungen vorliegen und tatsächliche Möglichkeiten für
die Durchführung von Abschiebemaßnahmen gegeben sind", fügte die
Ministeriumssprecherin hinzu. "In die Prüfung werden die aktuellen
Entwicklungen und die Erkenntnisse, die der Bundesregierung zur
Sicherheitslage in Syrien vorliegen, einbezogen."
Bundesentwicklungsministerin
Svenja Schulze (SPD) hofft derweil nach dem Sturz des Assad-Regimes in
Syrien auf einen geordneten Übergang. Schulze sagte der "Rheinischen
Post" (Montagsausgabe): "Heute ist ein Tag der vorsichtigen Hoffnung auf
einen friedlichen Übergang, der allen Religionen und Ethnien gleiche
Rechte sichert und der frei von Rachegedanken ist."
Schulze
ergänzte: "Auch die territoriale Integrität muss dabei gewahrt werden."
Das syrische Volk habe viel zu viel Leid ertragen müssen, sagte die
Ministerin weiter. "Ein dunkles und blutiges Kapitel der syrischen
Geschichte ist zu Ende gegangen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur