Ohoven weist Forderung nach härteren Russland-Sanktionen zurück
Archivmeldung vom 16.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Präsident des "Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft" (BVMW), Mario Ohoven, hat die Forderung des Präsidenten des Handelsverbandes BGA, Anton Börner, nach härteren Russland-Sanktionen scharf zurückgewiesen. "Die Ukraine-Krise kann nur am Verhandlungstisch gelöst werden. Jeder neue Dreh an der Sanktionsspirale treibt Russland weiter in die Arme Chinas", sagte Ohoven dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).
Peking springe sofort für ausfallende westliche Exporteure ein. Das gelte für das Erdgasgeschäft ebenso wie für den deutschen Maschinenbau. "Zugleich werden die Folgen der Sanktionen im deutschen Mittelstand zunehmend spürbar", warnte Ohoven. "So verzeichnet etwa der stark exportorientierte Maschinen- und Anlagenbau in Sachsen-Anhalt Einbußen von bis zu 50 Prozent." Der Kursabsturz des Rubels verteuere zudem die deutschen Exporte insgesamt. "Auch Sanktionen auf dem Kapitalmarkt dürften kaum greifen", betonte der Mittelstandspräsident. Russlands Auslandsschulden beliefen sich auf rund 80 Milliarden Euro. Dem stünden Fremdwährungs- und Goldreserven von 470 Milliarden Euro gegenüber. Allein in den letzten zehn Monaten, so Ohoven, habe Moskau seine Goldreserven um zehn Prozent auf 1104 Tonnen aufgestockt. Damit besitze Russland die weltweit fünftgrößten Goldreserven.
Ohoven wies zudem auf eine Analyse der US-Ratingagentur Standard & Poors hin, wonach mehr als 80 Prozent der russischen Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügten. Ein Ausschluss Russlands vom internationalen Zahlungssystem Swift würde daher "die Bestrebungen anderer Schwellenländer beschleunigen, eine Alternative zu Swift zu entwickeln", warnte der Verbandschef. "Vor diesem Hintergrund ist auch die Ausweitung des chinesischen Kreditkartensystems UnionPay auf den russischen Markt zu sehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur