BDI fordert selbstbewussteres Auftreten gegenüber China
Archivmeldung vom 08.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert ein selbstbewussteres Auftreten gegenüber China. "Wir dürfen in der Zusammenarbeit mit China nicht naiv sein", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf der "Welt am Sonntag".
Und weiter: "Wir müssen unsere eigenen Interessen aktiv durchsetzen". Die Corona-Pandemie habe vor Augen geführt, welche große Abhängigkeit internationale Lieferketten schaffen. "Diese Abhängigkeiten zu verringern, ohne die Vorteile globalisierter Wirtschaft aufzugeben, ist jetzt die Aufgabe für viele Unternehmen."
Insgesamt aber dürfe man nicht übers Ziel hinausschießen. "China mag ein Wettbewerber und ein systemischer Rivale sein - es bleibt ein wichtiger Partner für die EU und für Deutschland", so Kempf. Laut Berechnungen der Commerzbank, über die die "Welt am Sonntag" berichtet, hingen im vergangenen Jahr rund vier Prozent der deutschen Wertschöpfung ausschließlich an der Nachfrage aus China. Grundlage dieser Berechnungen waren Waren und Dienstleistungen, die in die Volksrepublik exportiert wurden - bereinigt um Vorprodukte, die Deutschland importiert hatte. Gleichzeitig wurden aber auch Waren und Vorprodukte berücksichtigt, die zwar an andere Länder geliefert wurden, aber von dort nach China exportiert wurden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur