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Terrorismusexperte warnt vor nach Syrien reisenden Islamisten

Archivmeldung vom 02.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Voice of America News: Rudi Bakhtiar traveled for VOA to Syria - wikipedia.org
Bild: Voice of America News: Rudi Bakhtiar traveled for VOA to Syria - wikipedia.org

Der Terrorismusexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, sieht in nach Syrien reisenden deutschen Islamisten eine wachsende Gefahr. "Niemand geht mehr nach Pakistan", sagte er der "Frankfurter Rundschau". "Sie gehen nach Syrien – und zwar deshalb, weil es so einfach ist. Man kann da mit einem Personalausweis hinreisen. Und man braucht auch keine Struktur dazu. Nach Pakistan zu reisen war immer ein großer Aufwand und mit Risiken verbunden."

Nach Pakistan seien in 15 Jahren ungefähr 200 Islamisten gefahren. "Jetzt haben wir innerhalb von zweieinhalb Jahren 300, die nach Syrien gehen. Das zeigt schon, dass das ein größeres Problem ist", fügte Steinberg hinzu. Zwar sei unklar, wie viele sich dort tatsächlich weiter radikalisierten. Gewiss sei aber, dass einige sich der ausländischen Vereinigung "Islamischer Staat im Irak und Großsyrien" (Isis) anschlössen, dem irakischen Arm von Al Kaida. "Und das ist so ziemlich die militanteste Organisation, die es weltweit gibt. Das sagt eigentlich alles. Auf diese Leute wird man sehr genau achten müssen." Bei 300 Menschen und mehr sei überdies offensichtlich, dass man nicht mehr nur repressiv vorgehen könne. "Man muss sich nur vorstellen, was das für ein finanzieller und personeller Aufwand ist, diese Leute zu überwachen, wenn sie zurückkommen. Da wird man weichere Programme brauchen. Die gibt es bisher nur im Ansatz."

Der Wissenschaftler kritisierte in dem Zusammenhang vor allem die Türkei. "Die Türkei duldet diese Reisebewegungen", erklärte er. "Eigentlich ist das für einen Nato-Staat eine Schande. Die schleppende Zusammenarbeit mit den Türken ist das größte Problem."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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