EU verlangt von Israel Aufklärung über Mord an Hamas-Führer
Archivmeldung vom 22.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Europäische Union hat von Israel Aufklärung über den Mord an einem Hamas-Führer in Dubai verlangt. Beim EU-Außenministertreffen in Brüssel drängten der spanische EU-Ratsvorsitz und mehrere Mitgliedstaaten die israelische Regierung, unverzüglich Informationen über das Komplott zu liefern, das dem israelischen Geheimdienst Mossad zugeschrieben wird. Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman wird am Rande des Ministerrats zu Gesprächen in Brüssel erwartet.
"Wir dringen darauf, dass wir die volle Übersicht über das bekommen, was da geschehen ist", sagte Außen-Staatsminister Werner Hoyer, der Bundesaußenminister Guido Westerwelle (beide FDP) in Brüssel vertrat. Der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos sagte, die EU sei "äußerst besorgt" über die Verwendung europäischer Pässe bei dem Mord an dem Hamas-Führer Mahmud El Mabhuh.
El Mabhuh war am 20. Januar in einem Luxushotel in Dubai ermordet aufgefunden worden. Er wird von Israel unter anderem für die Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten verantwortlich gemacht. Die internationale Polizeibehörde Interpol fahndet nach elf Verdächtigen, die kurz vor der Tat mit britischen, irischen sowie einem deutschen und einem französischen Pass eingereist waren. Wegen des Vorfalls ermittelt auch die Kölner Staatsanwaltschaft.
Der schwedische Außenminister Carl Bildt nannte den "Missbrauch europäischer Pässe" nicht akzeptabel. Sein luxemburgischer Kollege Jean Asselborn betonte, der heimtückische Mord sei "ein Verbrechen, das keinen Platz im 21. Jahrhundert hat". Israel wies erneut jede Verantwortung zurück. Für die Anschuldigungen gegen den Geheimdienst Mossad gebe es keinerlei Grundlage, sagte Außenminister Lieberman einer israelischen Zeitung.
Quelle: premiumpresse