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"Joker"-Film: U.S. Army befürchtet Amoklauf

Archivmeldung vom 27.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Joaquin Phoenix als Joker
Joaquin Phoenix als Joker

Bild: warnerbros.com

Eine Basis der U.S. Army in Oklahoma hat eine Warnung an Militärkommandanten vor möglichen Amokläufen bei der Premiere des "Joker"-Films am 4. Oktober 2019 ausgesprochen. Laut einem Memorandum, das auf einer beliebten Facebook-Seite der U.S. Air Force geteilt wurde, hat das FBI "verstörende und sehr spezifische Gerüchte im Darknet" entdeckt, die auf mögliche Gewalttaten hinweisen.

"Kommandanten müssen sich der Bedrohung für Soldat und Sicherheit der Familie bewusst sein und Vorsicht walten lassen, wenn sie eine Vorführung dieses Films besuchen wollen", heißt es in dem Memo, das kurze Zeit nach dem Posting wieder von Facebook entfernt wurde. Ein Sprecher der U.S. Army hat jedoch bestätigt, dass die Warnung an das Personal der Basis verteilt wurde, was aber aufgrund eines "Übermaßes an Vorsicht" passiert sei.

"Joker" polarisiert viele Kritiker

"Joker", in dem der US-Star Joaquin Phoenix den berühmten Batman-Gegenspieler mimt, wurde bei den Festspielen in Venedig mit stürmischem Applaus aufgenommen und erhielt dort auch den prestigeträchtigen Goldenen Löwen. Jedoch gab es seitdem auch Kritik an der Darstellung der Hauptfigur als einen tragischen, psychisch erkrankten Verlierer, der sich an einer mitleidlosen Gesellschaft mit Gewalt rächt. Die Zeichnung dieses Charakters sei zu sympathisch und würde seine Bluttaten glorifizieren.

Die U.S. Army ist besorgt, dass der mörderische Joker zum Vorbild für Amokläufer werden könnte, vor allem, da dieses Szenario bereits in der Vergangenheit eingetroffen ist. Bei einer Vorführung des Batman-Kinofilms "The Dark Knight Rises" in der Stadt Aurora in Colorado im Jahr 2012 schoss ein Mann, der sich mit der Figur des Joker aus dem Vorgängerfilm "The Dark Knight" von 2008 identifizierte, mit mehreren Feuerwaffen auf die Kinobesucher und tötete dabei zwölf Menschen.

Betroffene fordern Verantwortung

Die Familien der Opfer dieses Amoklaufs haben kürzlich einen offenen Brief an Warner Bros. geschickt, die "Joker" produziert haben, in dem sie zu mehr Verantwortung und Bewusstsein für die Problematik von Waffengewalt in den USA aufrufen. Warner Bros. sprach daraufhin sein Mitgefühl für die von dem Amoklauf betroffenen Familien aus und erklärte, dass der Joker kein Held oder Vorbild sein soll.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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