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Nooke: Bessere Bildung reicht nicht zur Fluchtursachen-Bekämpfung

Archivmeldung vom 19.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Günter Nooke (2018)
Günter Nooke (2018)

Bild: Screenshot Video: Afrikabeauftragter Nooke: "Es funktioniert nicht, dass wir alle aufnehmen können" / Eigenes Werk

Der Afrika-Beauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke, sieht in der Förderung des afrikanischen Bildungssystems keine ausreichende Bekämpfung von Fluchtursachen. "Das Entwicklungsministerium will ein Viertel seiner Mittel für die Bildung in Entwicklungsländern ausgeben, gerade auch in den ärmeren afrikanischen Ländern", sagte Nooke anlässlich des "Compact with Africa"-Gipfels in Berlin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Zudem habe die Bundesregierung der Afrikanischen Union mehr als 70 Millionen Euro für deren Vorhaben der Beruflichen Bildung zur Verfügung gestellt. "Aus diesen Vorhaben entstehen aber noch nicht zwangsläufig Jobs", so Nooke. "Es braucht private Investitionen aus Afrika und Europa, damit besser ausgebildete Menschen in Afrika einen Job und gut bezahlte Arbeit finden können." Ansonsten würde für die Bessergebildeten die Flucht nach Europa als Alternative "nur wahrscheinlicher", warnte er. Bildung könne auch dazu beitragen, das rasante Bevölkerungswachstum in Afrika zu bremsen, sagte der dem RND.

Auch dabei stoße sie allerdings an Grenzen, wenn große Familien vor allem kulturelle Ursachen hätten, so Nooke. "Wenn Frauen sagen, dass sie sich trotz ihrer durchschnittlich sieben Kinder eigentlich neun wünschen würden, stecken auch kulturelle Gründe dahinter", sagte er. "In Niger war das zum Beispiel lange der Fall und unter Männern war der Kinderwunsch häufig sogar noch größer." Auch in dieser Frage sei deshalb Wirtschaftswachstum entscheidend, so Nooke: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wirtschaftliche Entwicklung, Wirtschaftswachstum und ein höherer Lebensstandard für alle - nicht nur für eine elitäre Schicht - den wichtigsten Beitrag leisten können", sagte er. Die Offensive "Compact with Africa" will vor allem privatwirtschaftliche Investitionen auf dem Kontinent anregen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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