Nahost-Experte Meyer: USA müssen in Syrien mit Gegenwehr rechnen
Archivmeldung vom 13.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Nahost-Experte Günter Meyer von der Universität Mainz hält das Vorgehen von US-Präsident Trump in der Syrienkrise für "völlig unberechenbar und konzeptlos". Unter dem inzwischen zurückgetretenen Außenminister Rex Tillerson sei es das Ziel der USA gewesen, Ostsyrien vom Gesamtstaat abzuspalten und dort einen Kurdenstaat zu ermöglichen. "Die Botschaft Trumps, die US-Truppen abzuziehen, stand in völligem Gegensatz zu der bisherigen Strategie im Pentagon", sagte Meyer der "Heilbronner Stimme".
Ob die USA nun eine erneute Wende vollziehen, sei nicht absehbar. In den gemäßigteren aktuellen Aussagen von Trumps Sprecherin Sarah Sanders und den neuen Kurznachrichten von Trump sieht Trump Zeichen der Entspannung. "Offensichtlich haben die besonnenen Kräfte im Weißen Haus die Oberhand gewonnen." Meyer warnte vor einer militärischen Konfrontation der USA in Syrien. Die USA und ihre Verbündeten müssten bei einem Angriff mit massiver Gegenwehr von Syrien und Russland rechnen. "Es wäre nicht vergleichbar mit dem Einmarsch der USA in den Irak 2003", sagte Meyer. "Russland hat in Syrien nicht nur eine effiziente Luftabwehr installiert, sondern bedroht auch mit den neuen hyperschnellen Kinzhal-Raketen die Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer, von denen die Marschflugkörper abgefeuert werden sollen", sagte Meyer weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur