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"Brot für die Welt" beklagt dramatischen Anstieg der Übergriffe in Guatemala

Archivmeldung vom 12.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
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Die Arbeit von "Brot für die Welt" und seiner Partner in Guatemala gerät immer stärker unter Druck: Die Zahl der Fälle, in denen Personen, die sich für die Verteidigung von Menschenrechten und den Schutz der Umwelt einsetzen, bedroht oder kriminalisiert werden, hat sich laut "Brot für die Welt" im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2012 landesweit auf 655 mehr als verdoppelt. Das geht aus einer Studie des Hilfswerkes hervor, die der "Frankfurter Rundschau" exklusiv vorliegt.

Die Autoren der Studie sprechen von einem "steilen Anstieg der Aggression" gegenüber Partnerorganisationen in dem zentralamerikanischen Staat. "Brot für die Welt" bezieht sich dabei auch auf Angaben der guatemaltekischen Menschenrechtsorganisation UDEFEGUA und eine Untersuchung des renommierten Robert F. Kennedy Center (RKC) in Washington. Die Hälfte der Übergriffe stand der Studie zufolge im Zusammenhang mit der Wahrheitsfindung über den Völkermord an Maya-Indigenen in den frühen 1980er-Jahren. Gut zehn Prozent der dokumentierten Fälle ereigneten sich aber bei Auseinandersetzungen um die von der Regierung forcierten Mega-Projekte im Bergbau sowie im Agrar- und Energiesektor.

Die Vorhaben würden meist "ohne Rücksicht auf die lokale und regionale Ökonomie und soziale Bedingungen" durchgesetzt und provozierten damit Widerspruch in den betroffenen Gebieten. Oft würden dabei die Rechte der indigenen Völker, wie sie die Vereinten Nationen und der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte definieren, verletzt. Von einer "freien, vorhergehenden und informierten Zustimmung der Gemeinden" zu den Projekten könne oft keine Rede sein, heißt es in der Studie. Im Gegenteil: Gruppen und Aktivisten, die ihre Beteiligung einfordern und um ihr Land oder den Zugang zu Wasser kämpfen, werden immer öfter zur Zielscheibe von Aggressionen bis hin zu Morddrohungen.

Auch die Lutherische Kirche in Guatemala (Ilugua) ist laut der Studie von den Übergriffen betroffen. Die von "Brot für die Welt" geförderte Ilugua unterstü tzt Gemeinden in ländlichen Regionen der Provinzen Zacapa und Chiquimula (Ost-Guatemala) in der Menschenrechtsarbeit und initiiert Programme nachhaltiger Landwirtschaft. So begleitet die Kirche beispielsweise den Widerstand gegen das Projekt, ein Wasserkraftwerk in Las Flores im Tal des Rio Grande zu errichten. Die Regierung hatte den Bau genehmigt, ohne die betroffenen indigenen Gemeinden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, zu konsultieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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