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EU-Kommission kündigt Neubewertung ihrer Energiepolitik an

Archivmeldung vom 17.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Maroš Šefčovič
Maroš Šefčovič

Foto: Chaser
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts der anhaltenden Ukraine-Krise kündigt die Europäische Kommission eine Neubewertung ihrer Energiepolitik an: "Wir müssen uns unabhängiger machen", sagte Maros Sefcovic, Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für die Energie-Union, der "Süddeutschen Zeitung". Russland werde zwar ein wichtiger Gaslieferant Europas bleiben. Aber die Gewichte könnten sich verschieben. "Unser Ziel muss es sein, Europa endgültig die Angst vor dem nächsten Winter zu nehmen", sagte Sefcovic.

Bereits im Januar soll eine hochrangige Arbeitsgruppe aus Ministern und Gaskonzernen ihre Arbeit aufnehmen. "Wir wollen einen Masterplan für Europas Energieversorgung entwickeln", kündigte der EU-Kommissar an. Die EU wolle "die Gasinfrastruktur mit neuen Flüssiggasterminals und einem weiteren Gas-Zentrum am Mittelmeer ausbauen". So könnten etwa Tunesien und Algerien wegen großer Schiefergasvorkommen künftig eine neue Rolle bei Europas Gasversorgung spielen.

Brüssel plant zudem, die Kapazität der geplanten Pipeline für Gas aus Aserbaidschan auszubauen. Die so genannte TAP-Pipeline wird ab 2019 Gas aus der kaspischen Region nach Europa bringen - vorbei an Russland. Auf den globalen Rohstoffmärkten sollen die EU-Mitglieder in Zukunft nach dem Willen der Kommission ihren Einfluss bündeln.

"Wir zahlen zusammen jedes Jahr 400 Milliarden Euro für Energieimporte - verlässlich und pünktlich. Wir sollten ein respektierter Kunde sein. Aber Europa erfährt nicht die Behandlung, die es verdient", klagte Sefcovic. Die Kommission wolle Möglichkeiten für mehr Zusammenarbeit ausloten und dazu Anfang des Jahres in einem Konzept für die Energie-Union konkrete Vorschläge machen. Auch Kiew könnte bald mit neuen Forderungen konfrontiert werden. Die Ukraine soll nach Plänen aus Brüssel vor allem im Gastransport und im Gashandel mehr Transparenz an den Tag legen. Offenbar werden Zweifel an den Gasstatistiken des Landes laut. Die Kommission fordert etwa die Einrichtung von Messstationen, um die Zu- und Abflüsse aus dem Land nachvollziehen zu können.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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