Europol und FBI wollen Daten von IS-Kämpfern austauschen
Archivmeldung vom 04.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttIm Kampf gegen Terroristen des sogenannten "Islamischen Staates" aus Europa setzt die europäische Polizeibehörde Europol auf Daten der US-Streitkräfte etwa in Syrien und Irak: zum Beispiel Fingerabdrücke von Kalaschnikows, DNA-Spuren von Sprengstoff-Attentaten oder getöteten IS-Kämpfern. Nach Informationen der Zeitungen der Funke-Mediengruppe arbeiten ranghohe EU-Vertreter derzeit an einer entsprechenden Zusammenarbeit mit der US-Bundespolizeibehörde Federal Bureau of Investigation (FBI).
Diese Kooperation sieht vor, dass das FBI eigene DNA-Daten und Informationen wie Fingerabdrücke zu mutmaßlichen Terroristen an Europol weiterleitet. Es soll sich dabei um Daten handeln, die US-Militärs zuvor etwa aus dem Kriegsgebiet in Syrien und Irak ausgewertet haben und dann den US-Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung stellen.
Darauf will bald auch Europol zurückgreifen können. Zuständige Kreise der EU-Kommission in Brüssel bestätigten die Pläne gegenüber der Funke-Mediengruppe, wollten aber keine Einzelheiten nennen. Europol selbst schreibt auf Nachfrage nur: "Sofern das FBI relevante Daten hat und gewillt ist, diese mit uns zu teilen, ist Europol daran sehr interessiert, diese Daten in unseren Systemen zu nutzen."
Forensische Belege könnten Verdächtige mit Terror-Aktivitäten verbinden und so die Sicherheit in der EU verbessern, heißt es weiter. Auch Interpol, neben Europol eine weitere Vereinigung zur Stärkung der Zusammenarbeit nationaler Polizeibehörden, soll offenbar ein vergleichbares Projekt zum DNA-Austausch starten. Bereits jetzt arbeitet Europol mit dem FBI im Kampf gegen den internationalen Terrorismus und organisierte Kriminalität zusammen.
Mehrere Tausend Dschihadisten sind in den vergangenen Jahren aus Europa in Richtung Syrien und Irak ausgereist. Häufig gibt es nur wenige Belege wie Videos und Fotos, die Gewalttaten wie Morde durch europäische Kämpfer belegen oder sie an Waffen oder während Kampfhandlungen zeigen. Das erschwert die Strafverfolgung für die europäischen Justizbehörden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur