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Nothilfe für vertriebene Flüchtlinge in Südafrika

Archivmeldung vom 27.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Frankfurter Hilfsorganisation medico international stellt 10.000 Euro Soforthilfe für die Opfer der gewaltsamen, fremdenfeindlichen Übergriffe und Vertreibungen in südafrikanischen Townships zu Verfügung. Der in Südafrika ansässige medico-Partner, "Zimbabwe Exiles Forum" ist derzeit Johannesburg und Musina an der Grenze zu Simbabwe zur Unterstützung der Flüchtlinge tätig.

Mit den medico-Mitteln werden Unterkünfte, Decken, medizinische Versorgung, Nahrung und Kleidung bereitgestellt. Außerdem sorgt das "Zimbabwe Exiles Forum" (ZEF) für medizinische und psychosoziale Versorgung.

Das ZEF ist eine der viele zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Johannesburg und anderen Städten ihre Solidarität mit Opfern der Gewalt zum Ausdruck bringen. So leisten auch die Anti-Apartheidaktivisten der Khulumani Support Group Aufklärungsarbeit über die Fluchtursachen, um die Gewalt von Armen gegen Arme zu beenden. Die Solidarität in Südafrika fände kaum öffentliche Erwähnung, kritisiert Marjorie Jobson, Direktorin von Khulumani: "Die Unterstützung durch Tausende Südafrikaner, die seit Jahren das wenige, was sie zum Leben haben, mit den Flüchtlingen teilen und ihnen Unterschlupf gewähren, wird von den Medien totgeschwiegen." Die Khulumani Support Group wird von medico international seit 10 Jahren in ihrem Kampf für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armutsbevölkerung im Land unterstützt.

Mittlerweile kommt es auch in der östlichen Provinz Kwa Zulu Natal zu neuen Gewaltakten. "Die Gewalt richtet sich hier nicht nur gegen Migranten, sondern lässt vergangene Konflikte zwischen Südafrikanern wieder aufbrechen", berichtet Berenice Meintjes von der medico Partnerorganisation SINANI aus Durban. Die Bevölkerung ist immer noch in die beiden führenden politischen Parteien gespalten, den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) und die Inkatha Freiheitspartei (IFP). Die IFP verstand sich als Gegenpartei zum ANC und arbeitete punktuell mit dem Apartheid-Regime zusammen. Aufgrund der großen Armut habe sich die Politik der Versöhnung noch nicht umfassend auf Gemeindeebene durchgesetzt. SINANI arbeitet mit Antigewaltprogrammen in den ärmsten Vierteln der Provinz.

Quelle: medico international

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