Umfrage: Deutsche lehnen mehr Engagement Deutschlands in der Welt ab
Archivmeldung vom 20.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie große Mehrheit der Deutschen ist an der Außenpolitik sehr interessiert, lehnt aber ein größeres Engagement Deutschlands in der Welt ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Gut 60 Prozent der Befragten lehnen mehr Verantwortung Deutschlands in der Welt ab, nur 37 Prozent plädieren dafür. Damit hat sich die Situation in den letzten zwanzig Jahren umgekehrt.
1994 sprachen sich in einer vergleichbaren Umfrage der Rand-Corporation mehr als 60 Prozent für einen größeren deutschen Einsatz weltweit aus, 37 Prozent plädierten für Zurückhaltung. Überraschend ist der SZ zufolge auch, dass in den Augen der Deutschen China als Kooperationspartner den USA den Rang abgelaufen hat. Auf die Frage, mit wem Deutschland mehr zusammenarbeiten sollte, sprachen sich 61 Prozent für China und nur 56 Prozent für die Vereinigten Staaten aus.
Als wichtigste Ziele für ein deutsches Engagement nennen die meisten der 1.000 Befragten den Schutz der Menschenrechte und den Schutz von Umwelt und Klima. Ganz unten rangiert dagegen der Schutz wirtschaftlicher Interessen und die Sicherung ausländischer Märkte.
Fragt man, wie sich Deutschland weltweit einsetzen soll, dann vor allem mit humanitärer Hilfe und diplomatischen Anstrengungen bei der Lösung von Konflikten, und das auch deshalb, weil acht von zehn Deutschen der Umfrage zufolge überzeugt sind, dass Deutschland inzwischen als Vermittler weltweit respektiert wird.
Größte Skepsis wird in der Umfrage gegenüber Militäreinsätzen im Ausland laut. Gerade mal 13 Prozent halten sie demnach grundsätzlich für ein richtiges Mittel der Außenpolitik. Das gilt auch für die Frage, ob Waffenexporte an verbündete Staaten als richtig betrachtet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur