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EU-Währungskommissar Rehn sieht Europa auf Großbanken-Pleite besser vorbereitet

Archivmeldung vom 13.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Olli Rehn (2010) Bild: Γιώργος Α. Παπανδρέου Πρωθυπουργός της Ελλάδας (Greek Prime Minister's Office) / de.wikipedia.org
Olli Rehn (2010) Bild: Γιώργος Α. Παπανδρέου Πρωθυπουργός της Ελλάδας (Greek Prime Minister's Office) / de.wikipedia.org

EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn hält Europa heute besser vorbereitet auf die Pleite einer Großbank als vor fünf Jahren. Europa habe Regulierung und Aufsicht verbessert, die Banken müssen ihre Geschäfte mit einem höheren Anteil an Eigenkapital absichern, sagte Rehn der "Süddeutschen Zeitung".

Zugleich bestünden noch große Risiken, vor allem in der Euro-Zone. "Die finanzielle Zersplitterung zwischen dem Inneren und der Peripherie der Euro-Zone, die es immer noch gibt, beruht zum großen Teil auf dem anhalten Mangel an Vertrauen rund um den Bankensektor".

Dieser Mangel an Vertrauen müsse zügig und "mutig" beseitigt werden, so der EU-Währungskommissar. Rehn begrüßte, dass das Europäische Parlament an diesem Donnerstag die gesetzlichen Grundlagen für die zentrale Aufsicht über Europas Banken verabschiedet hat. Dies sei ein wichtiger Schritt, gleichwohl "liegt noch viel Arbeit vor uns". Er warnte ausdrücklich davor, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben.

"Die Krise ist nicht vom Himmel gefallen", sagte er. "Sie war das Ergebnis von falschem oder unterlassenem Handeln. Politiker und Banker haben Risiken unterschätzt oder ignoriert und zugelassen, dass Banken und Regierungen über ihre Verhältnisse leben", übte Rehn scharfe Kritik an den damals Verantwortlichen. "Die Ursache der Krise war, zusammengefasst, ein Sieg der Hybris über die Klugheit", sagte Rehn. Europa dürfe deshalb "nie wieder so nachlässig sein".

Nationale, europäische und internationale Politiker müssten "aufmerksam bleiben und dafür sorgen, dass die Erfahrung der Finanzkrise, die im September 2008 offen ausbrach, dort bleibt, wo sie hingehört: In den Geschichtsbüchern". Rehn begrüßte, dass das Europäische Parlament an diesem Donnerstag die gesetzlichen Grundlagen für die zentrale Aufsicht über Europas Banken verabschiedet hat. Dies sei ein wichtiger Schritt, gleichwohl "liegt noch viel Arbeit vor uns".

Asmussen: EZB wird Zinsen auf absehbare Zeit nicht anheben

Die Europäische Zentralbank sieht trotz verbesserter Konjunkturaussichten keinen Grund, über Zinserhöhungen nachzudenken. In einem Interview mit "Bild" (Freitag) sagte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen: "Wir haben ge­sagt, dass wir auf ab­seh­ba­re Zeit auf dem ak­tu­el­len Ni­veau blei­ben - oder sogar dar­un­ter. Daran hat sich nichts ge­än­dert."

Aktuell liegt der EZB-Leitzins bei 0,5 Prozent. Für 2014 rechnen die Notenbanker mit 1,3 Prozent Inflation im Euroraum. "Das liegt deut­lich unter der Ziel­vor­ga­be der EZB. Wir sehen keine In­fla­ti­ons­ge­fahr", erklärte Asmussen. Zugleich betonte der EZB-Direktor, es gebe bereits steigende Zinsen, beispielsweise bei Bundesanleihen. "Das Tief der ver­gan­ge­nen Mo­na­te, als der deut­sche Fi­nanz­mi­nis­ter für An­lei­hen sogar Geld bekam, ist vor­bei. Das war kein Nor­mal­zu­stand - und wir sehen klare An­zei­chen einer Nor­ma­li­sie­rung", sagte Asmussen zu "Bild".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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