Perus letzter Schlag gegen unkontaktierte Völker
Archivmeldung vom 18.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPerus Indigenen-Behörde hat ihre Absicht bekannt gegeben, die Reservate unkontaktierter Indianer für Ölunternehmen zu öffnen. Die Ankündigung kommt nur wenige Tage vor dem Antritt der neuen Regierung. Die neue Gesetzgebung würde dem Staat erlauben, Öl- und Gasunternehmen freien Zugang zu den Reservaten unkontaktierter Völker zu erteilen, trotz des extremen Risikos, welchem die Indigenen dadurch ausgesetzt würden.
Der Antrag hat unter Indigenen-Organisationen eine Welle des Protests ausgelöst.
Rund 15 indigene Völker in Perus Amazonasgebiet meiden den Kontakt zur Außenwelt. Sollte ihr Land freigegeben werden, steht ihr Überleben auf dem Spiel.
Kritiker weisen darauf hin, dass die Ankündigung zeitlich mit Plänen zusammenfällt, die riesigen Camisea Erdgasfelder im Südosten Perus zu erweitern. Das umstrittene Gasprojekt nimmt einen großen Teil des Kugapakori-Nahua-Nanti-Reservat ein, wo zahlreiche unkontaktierte Völker leben.
Perus leitende Indigenen-Organisation AIDESEP kritisiert, dass neue Ölerkundungen in dem Reservat gegen die Auflagen der Interamerikanischen Entwicklungsbank verstoßen, die die Entwicklung von Camisea gefördert hat.
Nationales und internationales Recht schreiben vor, dass indigene Völker zu Projekten, die auf ihrem Land durchgeführt werden, konsultiert werden müssen. Im Fall der unkontaktierten Völker ist diese Konsultation jedoch unmöglich.
Survival fordert, jegliche Öl- und Gaserkundungen auf dem Land unkontaktierter Völker umgehend zu stoppen.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Dieser Antrag der scheidenden Regierung ist unglaublich zynisch. Wenn es so weitergeht, wird Perus Indigenen-Behörde keine Indigenen mehr haben, um die sie sich kümmern kann. Das Land unkontaktierter Völker für die Öl- und Gaserkundung zu öffnen wird fast sicher zu ihrem Ende führen. Wenn die neue Regierung auch nur ein bisschen Verantwortung für den Schutz indigener Völker zeigen will, wird sie diesen Plan verwerfen.“
Quelle: Survival Deutschland