EU-Handelsexperte Scholz: Das alte, traditionelle Verhältnis zwischen EU und USA ist überholt
Archivmeldung vom 18.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDer Handelspolitische Sprecher der Linksfraktion im Europäischen Parlament, Helmut Scholz, hält die Rückkehr zum "alten, traditionellen Verhältnis" zwischen EU und USA unter US-Präsident Joe Biden für nicht erstrebenswert. Dieses Bündnis sei "einfach nicht mehr zeitgemäß, es ist überholt".
"Die Europäische Union muss sich sehr klar auf ihre eigenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aufgabenstellungen konzentrieren, die sich jetzt mit der Pandemie noch deutlicher zeigen", sagte er gegenüber "nd.DerTag". "Wir müssen uns auf der europäischen Ebene doch viel stärker auf schnelle Veränderung in der Wirtschaftspolitik und auf wirtschaftliche Strategien im digitalen Zeitalter orientieren, um den Klimawandel zu stoppen, um die Artenvielfalt zu erhalten, um die Armut global zu überwinden und und und ...Das müssen wir auch im Dialog mit den Vereinigten Staaten, wie mit anderen Staaten, in den Mittelpunkt stellen."
Scholz, der auch Mitglied des Transatlantischen Gesetzgeberdialogs ist, forderte die EU auf, "strikt auf eine regelbasierte multilaterale und faire Welthandelspolitik" zu setzen. "Das wird sich nur im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO und durch die Veränderung der WTO selbst, ihres Funktionieren und ihrer Struktur erreichen lassen." Gerade in dieser Hinsicht habe die Trump-Administration unglaublich gebremst.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)