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Aus der Türkei kommen wieder mehr Migranten in die EU

Archivmeldung vom 29.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Die Zahl der Migranten, die in diesem Jahr aus der Türkei in die Europäische Union gekommen sind, hat sich zwischen Januar und Mitte September dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum drastisch erhöht. In einem aktuellen internen Bericht der EU-Kommission, über den die "Welt am Sonntag" berichtet, heißt es dazu: "Die Gesamtzahl der Ankünfte aus der Türkei in die EU im Jahr 2018 liegt derzeit bei 38.687, das bedeutet einen Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum."

Allein 36.423 Menschen sind der Aufstellung zufolge aus der Türkei nach Griechenland geflohen, davon 12.147 auf dem Landweg. Weitere Ankunftsländer waren demnach Italien (1.965), Bulgarien (239) und Zypern (71). Der Bericht der EU-Kommission betont auch, dass zwischen Januar und Mitte September dieses Jahres 45 Prozent (in absoluten Zahlen: 5.300 Personen) derjenigen Personen, die auf dem Landweg von der Türkei nach Griechenland geflohen sind, türkischer Nationalität waren. Die EU hatte 2016 mit der Türkei vereinbart, dass Ankara die Grenzen des Landes engmaschig kontrolliert, damit möglichst keine Schutzsuchenden mehr in die EU gelangen. Im Gegenzug hatte Ankara drei Milliarden Euro von der Europäischen Union zur Unterstützung der Flüchtlinge im eigenen Land erhalten. Infolge der hohen Zuwandererzahlen aus der Türkei sind laut EU-Kommission die Flüchtlingsaufnahmezentren (Hotspots) auf den griechischen Inseln "überfüllt".

Mitte September lebten dort den Angaben aus dem Bericht zufolge 20.258 Migranten. Die Aufnahmekapazität liege hingegen aber nur bei insgesamt knapp 9500 Plätzen. Der Hotspot auf Lesbos habe dreimal so viele Insassen wie vorgesehen, das Zentrum auf Samos sei sogar sechsfach überbelegt. Wegen des Mangels an Ärzten und Übersetzern konnten in Hotspots, so etwa auf der Insel Chios, notwendige medizinische Untersuchungen nicht durchgeführt werden, die bei der Registrierung eigentlich notwendig seien. Es fehlten zudem Zelte für kühlere Temperaturen, heißt es unter Berufung auf EU-Beamte, die zuvor in den Hotspots vor Ort gewesen waren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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