Studie: Mehrheit der Ukraine-Flüchtlinge will bleiben
Mehr als die Hälfte der aus der Ukraine geflohenen Menschen will dauerhaft in Deutschland bleiben. Wie eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ergab, planten im Befragungsjahr 2023 59 Prozent der Geflohenen, nicht wieder in die Ukraine zurückzukehren.
Unter den erst später nach Deutschland Zugezogenen waren es 69 Prozent. Im Spätsommer 2022 waren es noch 39 Prozent gewesen.
Als
wichtigste Faktoren für eine langfristige Bleibeabsicht machten die
Forscher sprachliche Kenntnisse, Erwerbstätigkeit und das Zusammenleben
mit der Kernfamilie aus. 91 Prozent der Befragten gaben ein Ende des
Krieges und 63 Prozent eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation
in der Ukraine als Bedingungen für eine Rückkehr an. Seltener wurden ein
Regierungswechsel (23 Prozent) und freie Wahlen (15 Prozent) genannt.
Die
Studie untersuchte auch weitere Integrationsindizes: Im
Untersuchungsjahr 2023 lag demnach die Teilnahme an Integrationskursen
bei 70 Prozent, 22 Prozent der Geflohenen waren erwerbstätig. Über
210.000 ukrainische Kinder und Jugendliche besuchten deutsche Schulen,
wobei 60 Prozent in den Regelunterricht integriert sind. Drei Viertel
verfügten über einen ukrainischen beruflichen Abschluss, etwa ein
Fünftel beantragte eine Anerkennung in Deutschland. 83 Prozent sind
mittlerweile in privaten Wohnungen untergekommen und leben nicht mehr in
Gemeinschaftsunterkünften. Hürden gibt es laut der Befragung hingegen
zum Beispiel beim Zugang zum Gesundheitssystem, wo das Zurechtfinden
Schwierigkeiten bereite.
Datenbasis: Für die jährliche Befragung im Auftrag
des Bamf wurden zwischen Juli 2023 und Januar 2024 rund 3.400 Personen
aus 2.220 Haushalten befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur