Ukrainischer Ex-Diplomat enthüllt Details von Kiews Einmischung in US-Wahlkampf
Archivmeldung vom 27.09.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Ex-Mitarbeiter der ukrainischen Botschaft in Washington Andrej Telischenko hat in einem Sputnik-Gespräch berichtet, wie Vertreter der Kiewer Behörden versucht hatten, den US-Wahlkampf im Jahr 2016 zu beeinflussen. Sie verfolgten ihm zufolge das Ziel, Hillary Clinton zu helfen, die Präsidentschaftswahl zu gewinnen.
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins: "Laut Telischenko hatte ihn die Mitarbeiterin der ukrainischen diplomatischen Vertretung Oxana Schuljar im März 2016 gebeten, Belastungsmaterialien über Donald Trump zu sammeln und sie der politischen Beraterin des Nationalausschusses der Demokratischen Partei Alexandra Chalupa zu übergeben.
Wie der Ex-Diplomat weiter betonte, planten Clintons Anhänger somit den Kandidaten der Republikanischen Partei aus dem Wahlrennen auszuschalten.
Dabei wurde Telischenko seinen eigenen Worten zufolge verboten, jegliche Kontakte zum Team Trumps zu unterhalten.
„Der ukrainische Botschafter in den USA, Waleri Tschaly, hat mir befohlen, mit den Mitgliedern des Trump-Wahlkampfstabs auf keinerlei Weise zu koordinieren und nicht mit ihnen zu sprechen“, sagte Telischenko.
Telischenko hat nach seinen eigenen Worten die ukrainische Botschaft mehrmals vor möglichen Folgen von derartigen gesetzwidrigen Handlungen gewarnt.
Dennoch hätten die Mitarbeiter der Botschaft seine Worte ignoriert.
Wie Telischenko weiter erzählte, hatte er sogar versucht, die Frage in Bezug auf die ukrainische Einmischung in den US-Wahlkampf in der US-Botschaft in Kiew anzuschneiden.
„Alle haben dieses Thema einfach ignoriert“, sagte der Ex-Diplomat.
Anfang Sommer 2016 soll er sein Rücktrittsgesuch eingereicht haben und nach Kiew zurückgekehrt sein.
Im Juli 2017 hatte US-Präsident Donald Trump gefordert, die Rolle der Ukraine bei der Unterstützung Hillary Clintons im US-Wahlkampf aufzuklären. Trump twitterte: „Die Bemühungen der Ukraine, Trumps Kampagne zu sabotieren, stärkten allmählich Clintons Position. Und wo bleibt die Untersuchung, Generalbundesanwalt?“ – gemeint war Jeff Sessions.
Die Sprecherin des Weißen Hauses Sarah Sanders hatte früher erklärt, der Nationalausschuss der US-Demokraten habe mit der ukrainischen Botschaft „de facto zusammengearbeitet“ bei der Suche nach belastendem Material gegen die Republikaner. Dies sei „gut dokumentiert“.
Im August 2017 hatte die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine eine Ermittlung gegen Beamte des ukrainischen Nationalen Antikorruptionsbüros wegen der Einmischung in die US-Wahlen 2016 eingeleitet."
Quelle: Sputnik (Deutschland)