Bundeswehr bildet Panzertruppe aus Singapur aus
Archivmeldung vom 17.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBremen/Munster.Auf dem Truppenübungsplatz im niedersächsischen Munster bildet die Bundeswehr Streitkräfte des südostasiatischen Stadtstaats Singapur auf Kampfpanzern des Typs Leopard 2 aus; das berichtet der in Bremen erscheinende Kurier am Sonntag. Die Bundeswehr hatte im Zuge der drastischen Verkleinerung ihrer Panzerverbände 200 nicht mehr benötigte Leopard an Singapur verkauft.
Katja Keul, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, kritisiert sowohl den Verkauf der Leopard-Panzer als auch die Ausbildung singapurischer Soldaten durch die Bundeswehr: Sie befürchtet, dass Panzer in Singapur zu Menschenrechtsverletzungen missbraucht werden. "Die Vorstellung, man könnte ein autokratisches Regime demokratisieren, indem man die Streitkräfte ausbildet, glaubt nicht ernsthaft jemand." Ähnlich äußert sich Michael Brzoska, Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg, gegenüber dem Kurier am Sonntag: Unklar sei, wofür Singapur die Panzer brauche - denn bedroht werde der Stadtstaat, wenn überhaupt, vom Meer aus. "Die Panzer könnten eine Rückversicherung sein, falls es doch mal zum Aufständen im Inneren kommt", vermutet er. Die Bundeswehr bestätigte die Ausbildung der Singapurer in Munster; bereits seit 2007 üben demnach zweimal im Jahr Truppen des Stadtstaates. Für dieses Jahr sei die Ausbildung von 1300 Soldaten vorgesehen.
Quelle: Kurier am Sonntag (ots)