Rakete trifft SOS-Kinderdorf in Syrien
Archivmeldung vom 28.05.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm SOS-Kinderdorf Aleppo in Syrien ist eine Rakete in einem Familienhaus eingeschlagen. Das Gebäude wurde durch den Treffer weitgehend zerstört. Der Angriff forderte keine Opfer, da die SOS-Familien vorsorglich aus der Kampfzone gebracht worden waren. Die SOS-Kinderdörfer bekräftigten ihre Forderung nach Kinderschutzzonen in dem Bürgerkriegsland.
Das SOS-Kinderdorf in Aleppo befindet sich in der Nähe der Frontlinie, in einem von den Rebellen kontrollierten Viertel. Wie gestern bekannt wurde, explodierte die Rakete in der oberen Etage des Familienhauses, wo sich die Kinderzimmer befinden. Das Geschoss durchschlug die Wand, hinterließ dort ein etwa zwei Meter mal zwei Meter großes Loch. Verletzte gab es keine, da das SOS-Kinderdorf bereits im September 2012 evakuiert worden war.
"Wenn wir die SOS-Kinder nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht hätten, als es noch möglich war, dann hätte der Raketentreffer wohl ein Blutbad angerichtet", sagte der Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, Wilfried Vyslozil. "Wir fordern die gegnerischen Parteien in Syrien erneut auf, unsere SOS-Kinderdörfer als neutrale Kindersicherheitszone zu respektieren und aus der Umgebung abzuziehen: Hände weg von unseren SOS-Kinderdörfern!" Die Kinderhilfsorganisation weist deshalb auf die Koordinaten der beiden syrischen SOS-Kinderdörfer in Aleppo und Damaskus hin (SOS-Kinderdorf Aleppo: 36° 9'49.22" N, 37° 3'2.17" E - SOS-Kinderdorf Damaskus: 33°33'32.61" N, 36°12'29.97" E).
Beide SOS-Kinderdörfer in Syrien mussten bereits evakuiert werden, weil in der Umgebung Kämpfe tobten. In Damaskus konnten die SOS-Familien wieder zurückkehren, als sich die Lage wieder beruhigt hatte. Auch die SOS-Familien aus Aleppo haben im SOS-Kinderdorf Damaskus Zuflucht gefunden.
Im August 2012 starteten die SOS-Kinderdörfer in Syrien ein Nothilfeprogramm, um Flüchtlingskinder und ihre Familien mit Hilfsgütern zu versorgen, wie z.B. Lebensmittel, Kinderkleidung und Hygieneartikel. In den vergangenen Monaten haben die SOS-Kinderdörfer in Syrien knapp 6000 Menschen erreicht. Unterdessen arbeitet die Kinderhilfsorganisation mit Hochdruck daran, die humanitäre Hilfe in den Regionen von Damaskus, Aleppo und Latakia weiter zu verstärken: Bis zu 10000 Kinder und 5000 Erwachsenen werden Beistand erhalten. Die SOS-Kinderdörfer sind in Syrien seit 33 Jahren aktiv.
Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit/Hermann-Gmeiner-Fonds (ots)