BKA unterstützte slowakische Polizei im Fall Kuciak
Archivmeldung vom 27.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttBei der Ermittlung der mutmaßlichen Mörder des slowakischen Journalisten Ján Kuciak hat das Bundeskriminalamt frühzeitig mitgewirkt. Bereits im Mai hatte die Behörde ihre Erkenntnisse aus den Panama Papers und anderer Leaks über Offshorefirmen des Oligarchen Marián Kočner an die slowakischen Ermittler weitergeleitet, schreibt der "Spiegel". Kočner, der bereits wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft sitzt, steht auch unter Mordverdacht. Er taucht in den Leaks mit verschiedenen Gesellschaften in Malta auf.
In diesen Leaks hatte der ermordete Kuciak recherchiert und war dabei auf dubiose Machenschaften des Geschäftsmannes gestoßen, der über gute Kontakte zur politischen Führung der Slowakei verfügte, etwa zum langjährigen Regierungschef Robert Fico sowie zu dessen früherem Innenminister Robert Kalinák. Beide mussten im Zuge der Enthüllungen über den Mordfall zurücktreten. Kočner soll Kuciak gedroht haben. Wegen der Ermordung von Kuciak und seiner Verlobten im Februar wurden zuletzt vier Personen verhaftet: die Dolmetscherin Alena Z., die die Tat für 70.000 Euro organisiert haben soll, der mutmaßliche Schütze, dessen Fahrer sowie ein Verbindungsmann. Kočner bestreitet alle Vorwürfe, darunter auch, den Mord beauftragt zu haben. Erst kürzlich hat die slowakische Polizei mehrere Immobilien und Büros des inhaftierten Unternehmers durchsucht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur