Junge Union und Jusos fordern Konsequenzen aus Brexit-Votum
Archivmeldung vom 04.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vorsitzenden der Jugendorganisationen von Union und SPD, Paul Ziemiak und Johanna Uekermann, fordern, aus der Brexit-Entscheidung in Großbritannien Konsequenzen zu ziehen. "Zunächst einmal sollten die übrigen 27 Mitgliedsstaaten ihr Kommunikationsverhalten ändern", sagte der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak, der "Frankfurter Rundschau" (Online-Ausgabe). "Zu oft werden unliebsame Entscheidungen auf die Europäische Ebene geschoben, während europäische Erfolge auf das kluge Taktieren des eigenen Staates zurückgeführt werden."
Er fuhr fort: "Wir sollten außerdem öfter darüber reden, was gut läuft in der EU, anstatt ständig ihre Fehler anzumahnen. Reisefreiheit, Niederlassungsfreiheit, freier Warenverkehr, freier Dienstleistungsverkehr sind keine Selbstverständlichkeiten. Vielleicht werden sie jedoch von meiner Generation, die damit groß geworden ist, als solche angesehen." Dies würde zumindest die niedrige Wahlbeteiligung unter den jungen Briten erklären, findet Ziemiak. Dass jene, die wählten, sich mehrheitlich für einen Verbleib in der EU ausgesprochen hätten, mache jedenfalls Hoffnung.
Die Vorsitzende der Jungsozialisten, Johanna Uekermann, erklärte der "Frankfurter Rundschau": "Der Brexit ist sicherlich eine Lektion für all diejenigen, die nicht an der Abstimmung teilgenommen haben. Nun jedoch jungen Leuten die lange Nase zu zeigen, ist nicht zielführend. Stattdessen sollten sich Politiker in ganz Europa mal an die eigene Nase fassen und die Frage stellen, warum so viele junge Leute nicht mehr in die Parteien und an die Wahlurnen gehen." Sie fragte: "Gibt es kühne politische Visionen für unsere Zukunft? Nehmen sich Politiker die Themen vor, die uns junge Leute bewegen?" Junge Menschen wendeten sich dann der Politik zu, wenn sie das Gefühl hätten, in den politischen Überlegungen vorzukommen: "Mit den richtigen Themen, den richtigen Ideen für die Zukunft und den richtigen jungen Köpfen!"
Quelle: dts Nachrichtenagentur