MdEP Martin Schirdewan: Trotz EU-Türkei-Deals kommen monatlich 300 Flüchtlinge auf Lesbos an
Archivmeldung vom 30.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttMartin Schirdewan, Abgeordneter im Europäischen Parlament für die LINKE, traf sich auf der griechischen Insel Lesbos für zwei Tage mit Nichtregierungsorganisationen, die sowohl in der Seenotrettung als auch in der Flüchtlingshilfe aktiv sind und besuchte die Flüchtlingslager auf der Insel. Im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden überregionalen Tageszeitung "neues deutschland" (Montagausgabe) bezeichnet er die Situation der Geflüchteten auf Lesbos als "äußerst dramatisch".
Schirdewan berichtet zudem, dass trotz des EU-Türkei-Deals monatlich 300 Flüchtlinge auf Lesbos ankämen. In diesem Jahr seien in der Region offiziellen Zahlen zufolge bereits 89 Menschen ertrunken. "Das macht die Arbeit der Seenotretter und -retterinnen noch immer dringend notwendig", so der EU-Abgeordnete. Die Kriminalisierung der Seenotrettung und der Flüchtlingshilfe stelle gerade vor diesem Hintergrund "einen unglaublichen Skandal" dar. Es gehe um Menschenleben und um grundlegende Menschenrechte - "und diejenigen, die sich darum bemühen und darum kämpfen, dass diese Menschenrechte garantiert werden, werden dafür noch bestraft".
Quelle: neues deutschland (ots)