EU-Sicherheitspolitik: Ischinger will Sonderstatus für Großbritannien
Archivmeldung vom 17.01.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Chef der Münchener Sicherheitskonferenz und ehemalige deutsche Botschafter in Washington, Wolfgang Ischinger, fordert für die Zeit nach dem Brexit einen britischen Sonderstatus in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik.
Ischinger: "Wir sollten nach dem Brexit Großbritannien operativ so eng wie möglich an die Europäische Union heranführen. Großbritannien wird das einzige Land außerhalb der EU sein, das zuvor Mitglied war. Das macht das Land zu einem Spezialfall", sagte Ischinger den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
"Deshalb sollten die verbleibenden Mitgliedstaaten London das Angebot unterbreiten, auch ohne Stimmrecht weiter in allen wichtigen außenpolitischen Gremien Brüssels anwesend sein zu dürfen", so Ischinger weiter. Europa solle in der Sicherheitspolitik "großzügig mit den Briten umgehen". Ischinger bezeichnete den Brexit für die europäische Verteidigungspolitik als großen Verlust. "Mit den Briten verliert Europa rund ein Drittel an militärischer Schlagkraft, dazu eine schwer messbare Menge an Know-How", so der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur