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Gewalt gegenüber Christen in Indien fordert Demokratie und Rechtsstaat heraus

Archivmeldung vom 15.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Regierungen von Zentralstaat und Bundesstaaten sind gefordert, den Gesetzen Geltung zu verschaffen. Zur Gewalt gegen Christen in Indien erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB:

Die von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) dokumentierten Übergriffe fundamentalistischer Hindugruppen auf Christen in Indien sind alarmierend und schockierend.

Das Schwellenland Indien, Atommacht und Bewerber um einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, das so stolz auf den Titel „größte Demokratie der Welt“ ist, muss sich endlich auch als Rechtsstaat beweisen. Die Regierungen von Zentralstaat und Bundesstaaten sind gefordert, den Gesetzen Geltung zu verschaffen, um die Rechte der Einzelnen zu schützen und Religionsfreiheit zu wahren. Auf dem Papier nützen Gesetze nur wenig, wenn sie nicht umgesetzt werden.

Über die Weihnachtsfeiertage wurden im Bundesstaat Orissa nach Angaben der GfbV 730 Häuser von Christen und 95 Kirchen niedergebrannt. Betroffen sind vor allem die indischen Ureinwohner der Adivasi, die gewaltsam am Übertritt zum Christentum bzw. an der Ausübung ihres Glaubens gehindert werden. Neben der Diskriminierung als Ethnie werden die Adivasi immer stärker auch wegen ihres Glaubens verfolgt.

Zusammen mit der Kaste der Unberührbaren gehören die Adivasi zu den ärmsten Menschen in Indien. Ungefähr 10 Millionen Adivasi leben in Slums. Als Nicht-Hindus werden sie trotz gegenteiliger Gesetze wie Ausgestoßene behandelt und von Staatsbediensteten und Landbesitzern systematisch benachteiligt.

Quelle: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

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