Zwischenbilanz von terre des hommes ein Jahr nach dem Tsunami:
Archivmeldung vom 19.12.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Jahr nach der Tsunami-Katastrophe in Asien, der am 26. Dezember 2004 rund 260.000 Menschen zum Opfer fielen, zieht das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes eine Zwischenbilanz seines Wiederaufbaus.
»Wir haben 12,6 Millionen
Euro Spenden für Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme erhalten«,
erklärte Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher von terre des hommes.
Rund 8,5 Millionen wurden seither für Maßnahmen bewilligt, die
derzeit laufen oder bereits abgeschlossen sind. Davon wurden rund
fünf Millionen in Indien eingesetzt, weitere drei Millionen in der
indonesischen Provinz Aceh und knapp eine halbe Million in Thailand.
»Mit der Hilfe, die wir über unsere einheimischen Partner in
Südindien, Aceh und Thailand leisten konnten, sind wir sehr
zufrieden. Allerdings wird uns der Wiederaufbau noch Jahre
beschäftigen«, so Ramm weiter.
Ging es in den ersten Wochen nach dem Tsunami noch darum, die
Menschen mit Nothilfe zum Überleben zu versorgen, hat inzwischen
längst der Wiederaufbau begonnen: Allein in Indien wurden mehr als
1.200 Häuser errichtet oder wiederhergestellt, um den Familien
zumindest vorläufig eine stabile Unterkunft zu bieten. Rund 1000
Fischerboote konnten repariert werden und sichern den Lebensunterhalt
der Fischerfamilien. Schulen wurden wieder aufgebaut, sodass mehr als
18.000 indische Schülerinnen und Schüler wieder regelmäßig Unterricht
erhalten.
In Aceh, wo die Flutwelle die schwersten Verwüstungen und die
meisten Todesopfer zurückließ, führt terre des hommes ein
umfangreiches Hausbauprogramm durch. Fast 200 Häuser sind
fertiggestellt; weitere 550 sind im Bau oder in Planung. Durch offene
rechtliche Fragen und langwierige Genehmigungsverfahren wurde der
Start der Baumaßnahmen vielerorts verzögert.
Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die psychosoziale Hilfe für Kinder,
die durch den Schock der Flutwelle traumatisiert sind und ihre
Erlebnisse nicht ohne fremde Hilfe überwinden können. Ferner setzt
sich terre des hommes gemeinsam mit seinen Partnern speziell für die
Rechte der Dorfgemeinschaften ein, um zu verhindern, dass
Fischergemeinden von der Küste ins Hinterland abgedrängt und ihre
Interessen gegenüber denen der Tourismus-Industrie zurückstehen
müssen. Ziel der Programme von terre des hommes ist es, den Menschen
langfristige Perspektiven zu eröffnen und sie bei der Wiedergewinnung
und Sicherung ihrer Lebensgrundlagen und ihrer
Einkommensmöglichkeiten zu unterstützen.
Quelle: Pressemitteilung terre des hommes