Pofalla "ganz sicher" kein Putin-Versteher
Archivmeldung vom 19.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer frühere Kanzleramtsminister und Leiter des "Petersburger Dialogs", Ronald Pofalla (CDU), hat klargestellt, dass er "ganz sicher" kein Putin-Versteher sei. "Ich halte Entscheidungen der russischen Politik, wie die Annexion der Krim bis zur Destabilisierung der Ukraine, für falsch", sagte Pofalla der "Bild".
Allerdings sei der "Petersburger Dialog eine Chance, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen". Fakt sei, dass sich der Westen etwa bei der EU-Ost-Erweiterung oder der Ausdehnung der Nato nach Osten "zu wenig in die Lage Russlands" hineinversetzt habe. "Auch war es keine gute Idee des US-Präsidenten, Russland als Regionalmacht zu bezeichnen. Das alles rechtfertigt aber weder die Annexion der Krim, noch den Krieg in der Ukraine", sagte Pofalla gegenüber "Bild". Putin fühlte sich vom Westen gedemütigt und wolle jetzt erkennbar wieder auf die politische Weltbühne zurückkehren. "Die Maßnahmen, die er dazu bislang ergriffen hat, sind jedoch nicht die richtigen." Pofalla sagte, Putin müsse aufpassen, "dass Syrien für Russland nicht zum zweiten Afghanistan wird".
Pofalla bringt am Donnerstag in Potsdam zum ersten Mal seit 2013 beim "Petersburger Dialog" wieder knapp 200 Russen und Deutsche aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verbänden an einen Tisch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur