Göring-Eckardt hält Merkel und europäischen Partnern Versäumnisse bei Coronavirus-Bekämpfung vor
Archivmeldung vom 19.03.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttGrünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den anderen Regierungen in Europa eine fehlende Absprache in der Corona-Krise und mangelnde Unterstützung Italiens vorgeworfen.
"Dass aus China erst spät die richtigen Informationen kamen, hat die Lage sicherlich erschwert, man muss aber auch sagen: Europa und die nationalen Regierungsspitzen hätten sich viel früher austauschen und enger koordinieren müssen", sagte Göring-Eckardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Von der Bundesregierung hätte ich mir mehr europäische Koordination und eine aktivere und frühere Unterstützung Italiens gewünscht."
Dann hätte womöglich eine Situation vermieden werden können, in der sich jedes Land "in sein nationales Schneckenhaus zurückzieht". Jetzt gehe es darum, nach vorne zu schauen, die Kooperation und das gegenseitige Vertrauen wieder zu stärken.
"Die Bundesregierung darf den Blick jetzt nicht nur nach innen richten, sondern muss auch gemeinsame europäische Lösungsansätze wieder stärker ins Auge fassen." Es sei gut, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) eingeräumt habe, die Politik habe das Coronavirus anfangs unterschätzt. Das zeige, dass sie Fehler eingestehen könne.
Quelle: Rheinische Post (ots)