Opfer des Bombenattentats auf den UTA-Flug 772 Im September 1989
Archivmeldung vom 20.09.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei einem Bundesgericht in Washington, D.C., wurde heute die Entscheidung beantragt, dass die Regierung Libyens und sechs ihrer Geheimdienstagenten, darunter der Schwager des langjährigen Diktators Muammar al-Gaddafi, sich der Ausführung der Zerstörung des Flugzeugs von UTA-Flug 772 schuldig machten, als es über die nordafrikanische Wüste in Richtung Paris flog.
Das Bombenattentat auf den UTA-Flug ereignete sich neun Monate nach der Zerstörung des Pan Am-Flugs 103 über Lockerbie, der mehr als 240 Menschen tötete, ein terroristischer Anschlag, für den Libyen bereits die Verantwortung übernahm.
Der Antrag beim Gericht legte zum ersten Mal detaillierte
forensische Beweismittel und Zeugenaussagen offen, die beweisen, dass
hochrangige Mitglieder der libyischen Regierung und des libyschen
Geheimdienstes direkt für die Attentatsplanung und die Platzierung
einer Kofferbombe in der Maschine verantwortlich waren.
Nach fast drei Jahren Gerichtsverfahren haben die Familien der
sieben US-Amerikaner, die unter den 170 getöteten Menschen auf dem
UTA-Flug waren, beim Bundesgericht beantragt, sofort I'm
"Schnellverfahren" zu entscheiden, dass Libyen und Libyens Agenten
für das Bombenattentat verantwortlich sind. Akzeptiert das Gericht
den Antrag, findet kein Prozess statt, sondern das Gericht legt nur
den Betrag der Entschädigung fest, der sich auf mehr als 2 Mrd. USD
für den Verlust an Leben und die Zerstörung des DC-10-Jumbo Jets
belaufen könnte.
"Bei diesem Fall geht es um Verantwortung", erklärte Stuart H.
Newberger, ein Partner der Rechtsanwaltskanzlei Crowell & Moring und
der Anwalt der Familien der US-Opfer. "Die Regierung von Libyen
sprengte absichtlich einen von Afrika nach Paris fliegenden Jumbo-Jet
in die Luft und tötete dabei 170 unschuldige Menschen. Libyen hat
bereits die Verantwortung für die Sabotage des Fluges Pan Am 103
übernommen. Bis heute hat sich die Regierung geweigert, die
Verantwortung für UTA-Flug 772 zu übernehmen, obwohl es keine Frage
ist, dass sie diesen schrecklichen Anschlag plante, finanzierte und
ausführte. Da sie sich geweigert hat, die Verantwortung zu
übernehmen, ist es jetzt die Sache des Gerichtes, sie zur
Verantwortung zu ziehen."
Die Opfer haben dem Gericht während der von den französischen
Behörden unter Leitung ihres führenden Terrorismusermittlers, Richter
Jean-Louis Bruguiere, durchgeführten Ermittlung und des sich daraus
ergebenden Strafverfahrens zusammengestellte, ausführliche
Materialien vorgelegt. Darunter sind belastende Aussagen von
früheren Mitgliedern des libyschen Geheimdienstes, die seither vor
dem Gaddafi-Regime geflüchtet sind, wissenschaftliche Beweise, die
die libysche Regierung direkt mit der Platzierung der Kofferbombe in
der Maschine verbinden, und Beweise, dass Libyen versuchte, seine
Rolle I'm UTA-Bombenattentat zu verschleiern, als die Französischen
Ermittler ihren Fall konstruierten.
Unter den über 40 überlebenden Familienmitgliedern, die die Klage
eingereicht haben, ist der US-Botschafter I'm Ruhestand, Robert Pugh,
dessen Frau Bonnie aus dem Tschad nach Paris flog, als die Maschine
gesprengt wurde und alle Menschen an Bord ums Leben kamen. "Ich
möchte Haftbarkeit erreichen. Die Regierung von Libyen ermordete
meine Frau und beraubte unsere beiden Kinder ihrer Mutter. Nichts
kann sie zurückbringen, aber ich hoffe weiterhin, dass das
Rechtsstaatsprinzip Libyen für diesen Akt internationalen Terrorismus
zur Verantwortung ziehen wird."
Der Antrag der Familien wird auch durch eine Zeugenaussage des
US-Botschafter I'm Ruhestand, Thomas E. McNamara, unterstützt, des
früheren Leiter der Abteilung Gegenspionage beim Nationalen
Sicherheitsrat und beim US-Aussenministerium. Botschafter McNamara
leitete die erfolgreichen Bemühungen der US-amerikanischen,
britischen und französischen Regierungen, wegen Libyens Rolle in den
Bombenattentaten auf die Flüge Pan Am 103 und UTA 772 Sanktionen
gegen den Staat zu verhängen.
Eine Entscheidung über den Antrag der Opfer fällt voraussichtlich
bis Ende des Jahres. Weitere Informationen über diesen Fall findet
man online unter der Adresse http://www.crowell.com/UTAFlight772.
Crowell & Moring LLP ist eine alle Rechtsgebiete abdeckende
Rechtsanwaltskanzlei mit etwa 300 Anwälten, die in
Rechtsstreitigkeiten, Kartellrecht, staatlichem Vertragsrecht,
Unternehmensrecht, geistigem Eigentumsrecht und mehr als 40 weiteren
Praxisbereichen praktizieren. Über zwei Drittel der Anwälte der
Kanzlei vertreten regelmässig multinationale Unternehmen, neu
gegründete Unternehmen und natürliche Personen bei
Rechtsstreitigkeiten. Die ausgedehnte Zusammenarbeit von Crowell &
Moring mit ihren Mandanten reicht von einem der grössten
Telekommunikationsfusionen der Welt bis zur Handhabung komplizierter
Rechtsstreitigkeiten bezüglich geistigen Eigentums. Die Kanzlei hat
ihren Hauptsitz in Washington, D.C., und Niederlassungen in Brüssel,
Kalifornien und London. Besuchen Sie Crowell & Moring online unter
der Adresse http://www.crowell.com.
Quelle: Pressemitteilung Crowell & Moring LLP