Iran warnt vor Giftgas-Einsatz im Syrien-Krieg
Archivmeldung vom 13.05.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer iranische Außenminister Ali Akbar Salehi warnt die Kriegsparteien in Syrien vor weiteren Chemiewaffen-Einsätzen. Iran sei im Krieg mit Irak selbst mit Giftgas angegriffen worden, so Salehi in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel": "Wir verdammen Chemiewaffen."
Auf die Frage, ob Teheran auch das befreundete syrische Regime von Baschar al-Assad fallenlassen würde, sollte es Giftgas benutzen, sagte Salehi: "Wir sind entschieden gegen Massenvernichtungswaffen jeder Art." Sein Land werde sich an der von Moskau und Washington initiierten Syrien-Konferenz beteiligen, so Salehi: "Noch haben wir keine Einladung erhalten. Aber natürlich würden wir kommen. Wir könnten Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition in Syrien initiieren."
Salehi gibt sich zuversichtlich, dass in die Verhandlungen mit dem Westen um das iranische Atomprogramm Bewegung kommen kann: "Ich bin zuversichtlich, wir werden substantielle Fortschritte machen." Am 14. Juni soll in Iran ein Nachfolger für Mahmud Ahmadinedschad gewählt werden. Salehi: "Der nächste Präsident wird auf jeden Fall mit neuem Elan an die Sache herangehen."
De Maizière: Konferenz zu Syrien geplant
Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) werde derzeit versucht, eine Konferenz zu Syrien auf die Beine zu stellen. Wenn Amerikaner und Russen diese gemeinsam machten, sei das ein "wirklicher Erfolgsschimmer", mehr aber nicht, so der Politiker am Sonntag im Gespräch mit der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".
Generell äußerte er sich pessimistisch zu möglichen Aktionen von außen: "Unsere Einflussmöglichkeiten sind begrenzt, ein militärisches Eingreifen wäre sehr, sehr aufwändig und verlustreich. Wir sind weit weg von einem UNO-Sicherheitsrat-Mandat, das ist eine schlimme Entwicklung, die wir militärisch von außen nicht groß werden beeinflussen können".
Angesichts der schwierigen Lage in Syrien und des Anschlages an der syrisch-türkischen Grenze sei man "verzweifelt und ehrlich gesagt auch ein bisschen ratlos über die Einflussmöglichkeiten von außen", so de Maizière. Den Opfern des Anschlages, der am Samstag mindestens 46 Menschen das Leben kostete und dutzende weitere verletzte, sprach er sein Beileid aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur