Guttenberg für Unterstützung "vernünftiger Kräfte" in Trumps Umfeld
Archivmeldung vom 14.11.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer frühere Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erwartet für die deutsche wie die internationale Wirtschaft nach dem Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen eine Phase der Unsicherheit. Diese werde andauern, "bis klar ist, wie ernst Trump es mit dem Beerdigen von weitreichenden Freihandelsabkommen meint", sagte zu Guttenberg im Interview mit dem "Handelsblatt".
"Das gleiche gilt für die zum Teil abstrusen weiteren Vorstellungen, wie mehr Arbeitsplätze zu schaffen und höhere Einkommen zu erreichen sind. Sollte ein Großteil eins zu eins umgesetzt werden - wie eine unerbittliche Neuauflage von `America First` für Produkte und Dienstleistungen - wäre die deutsche Wirtschaft stark betroffen." Gleichzeitig plädiert der 44-jährige Transatlantiker dafür, sich von den USA nicht abzuwenden. Vielmehr "täten wir gut daran, die verbliebenen vernünftigen Kräfte in Trumps Umfeld zu unterstützen."
Zu Guttenberg, der inzwischen als Unternehmensberater und Investor in den USA tätig ist, bleibt optimistisch für seine neue, zweite Heimat: "Es war und ist das Land großer Möglichkeiten und Neuanfänge. Die Amerikaner werden sich schon wieder am eigenen Schlafittchen aus dem Schlamassel ziehen.
Das ist ihnen noch immer geglückt." Zu den anstehenden Wahlen in Deutschland sagte der CSU-Politiker, der bis zu seiner Plagiatsaffäre eine steile, politische Karriere gemacht hatte: "Die Wahl Trumps könnte der notwendige Weckruf sein, damit die sogenannten politischen Eliten in Europa endlich aufwachen. Auch hierzulande. Wer jetzt noch nicht verstanden hat, mit welch einfachen Mitteln weite Teile der Bevölkerung gegen das sogenannte Establishment aufzubringen ist, dem ist nicht zu helfen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur