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Türkischer Vize-Premier bestreitet Ermittlungen gegen deutsche Firmen

Archivmeldung vom 21.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Mehmet Şimşek, Türkei
Mehmet Şimşek, Türkei

Turkey 2008 Copyright World Economic Forum (www.weforum.org) / Serkan Edeleklioglu - CC BY-SA 2.0

Der für die Wirtschaft zuständige türkische Vize-Premier Mehmet Simsek hat bestritten, dass es Ermittlungen türkischer Behörden gegen deutsche Firmen wegen des Verdachts der Terrorunterstützung gibt. "Ich möchte der deutschen Wirtschaft versichern, dass deutsche Unternehmen keinen Untersuchungen zur Terrorismusfinanzierung durch türkische Behörden unterliegen", sagte der stellvertretende türkische Ministerpräsident am Freitag dem "Handelsblatt".

Die jüngsten Presseberichte, wonach die türkischen Behörden zahlreiche deutsche Unternehmen untersuchten, seien daher falsch, so Simsek. "Deutsche Mitarbeiter, Aktionäre, Verbraucher und Lieferanten sollten keinen Anlass zur Sorge haben." Deutsche und internationale Unternehmen seien in der Türkei willkommen. Bezogen auf die momentanen Bedingungen für Investoren erklärte Simsek: "Die Türkei ist nach wie vor verpflichtet, das Investitionsklima zu verbessern, die Rechtsstaatlichkeit zu stärken, die Standards der Demokratie zu verbessern und sich an die EU-Standards anzupassen."

Nach Angaben deutscher Sicherheitsbehörden geht die türkische Regierung derzeit gegen deutsche Unternehmen und Einzelpersonen vor, denen sie die Unterstützung von Terrorismus vorwirft. Eine entsprechende Liste mit Firmennamen, die am Mittwoch bekannt geworden war, soll laut eines Berichts des "Handelsblatts" sogar noch umfangreicher als bisher angenommen ausfallen. Demnach stehen auf der Liste nicht 68, sondern 681 deutsche Firmen. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte am Donnerstag angekündigt, dass Deutschland die Türkei-Politik wegen der Verhaftung von Bundesbürgern neu ausrichten wird. So sollen Hermes-Bürgschaften für Türkei-Geschäfte überprüft werden. Zudem wurden Reise- und Sicherheitshinweise verschärft.

"Wir begrüßen und freuen uns sehr über deutsche und internationale Investitionen in der Türkei. Viele deutsche Unternehmen tragen seit mehr als einem Jahrhundert zum Wohlstand der Türkei bei. Sie schaffen hochwertige Produkte und Beschäftigung", a! ntwortet e Simsek, als er auf die Verschärfungen angesprochen wurde. Deutsche seien darüber hinaus gute Geschäftspartner, ergänzte er und fügte hinzu: "Unnötig zu sagen, dass wir hoffen, dass deutsche Unternehmen auch noch in Jahrhunderten starke Anteilnahme am türkischen Wirtschaftswachstum tragen. Deutschland ist der Verbündete der Türkei, ihr Freund und strategischer Partner."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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