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Lambsdorff bewertet Brexit-Deal zurückhaltend

Archivmeldung vom 18.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alexander Sebastian Léonce Freiherr von der Wenge Graf Lambsdorff (2017)
Alexander Sebastian Léonce Freiherr von der Wenge Graf Lambsdorff (2017)

Bild: Screenshot Youtube Video "Wahl in Großbritannien: Alexander Graf Lambsdorff im Tagesgespräch am 09.06. 2017" / Eigenes Werk

Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff, hat die am Donnerstag verkündete Brexit-Einigung zwischen der EU und der britischen Regierung zurückhaltend bewertet. "Der Deal ist ein Erfolg, aber kein Durchbruch", sagte Lambsdorff der "Passauer Neuen Presse".

Erst wenn der britische Premierminister Boris Johnson eine Mehrheit im Unterhaus organisieren könne, sei der Weg frei für einen geordneten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. Johnson selbst habe aber immer die Vorschläge der Regierung May torpediert, so der FDP-Politiker weiter. Und jetzt müsse Johnson "die Geister, die er selbst rief, wieder einfangen". Ob ihm das gelinge, sei unsicher. Mit dem Deal sei Europa den Briten stark entgegengekommen, sagte Lambsdorff. Großbritannien könne so eine eigene Handelspolitik verfolgen, und trotzdem bleibe Nordirland in einem Zollgebiet mit der EU. Für die EU und Irland sei entscheidend, dass es keine harte Grenze auf der irischen Insel geben werde, so der FDP-Fraktionsvize weiter. Er glaube nicht, dass es noch zu einem "Exit vom Brexit" kommen könne.

"Das erscheint mir leider wenig realistisch", so der FDP-Politiker. Wenn das britische Unterhaus Johnsons Deal allerdings ablehne, würden die Karten neu gemischt. "Dann müsste er eine Verlänger ung des Austrittsdatums beantragen und einen klaren Fahrplan für den geregelten Brexit entwerfen. Wahrscheinlich würde es auch Neuwahlen geben. Dann würde auch wieder über ein zweites Referendum geredet", sagte Lambsdorff der "Passauer Neuen Presse".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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